Sonntag, 8. September 2019

08.09.19, Westendorf


Sonntag. Am morgen regnete es kaum. Frau wollte Mann motivieren und den Wetterbericht ignorieren. "Vielleicht kommts ja gar nicht so schlimm. Ich will einfach in die Höhe, wenigstens bis zur Mittelstation. Hinunter können wir mit der Gondelbahn. Wir packen Wurst und Brot in den Rucksack, für alle Fälle. Aber wenn das Bergrestaurant offen hat, essen wir etwas warmes." Damit hatte ich gewonnen.

Wir schlüpften in die Regenklamotten und machten uns auf die Suche nach dem Einstieg in den Bergweg Richtung 'Sonnenalm'. Die erste Schlaufe durchs Dorf hätten wir uns sparen können, wenn wir den Hinterausgang vom Campingplatz genommen hätten.
Dann hätten wir aber nicht erfahren, dass Westendorf 1998 als schönstes Dorf von Europa gewählt wurde. Mit den verschiedenen Themenwegen in der gepflegten Gegend und den schier unendlichen Wintersportmöglichkeiten ist man als Tourist hier bestens aufgehoben.


Wir fanden den Bergweg und stiegen Schritt für Schritt bergauf. Es wurde nass und nässer. Für mich hat auch eine verregnete Landschaft ihren Reiz.


Trotzdem wurde es mit der Zeit ungemütlich.


Erleichtert stellten wir auf halber Höhe fest: hier hats ein offenes angeschriebenes Haus! In der Jausenstation Ziepfelhof bekamen wir leckeres Tiroler Gröstel (kleingeschnittene Bratkartoffeln mit Speckwürfeli, Zwiebeln und einem Spiegelei).

Der restliche Aufstieg klappte nicht ganz ohne Anstrengung und gefluche. Mann musste Dampf ablassen, Frau benötigte die Luft zum Atmen, weiter reichte es nicht. Mir machte die Höhe allmählich Mühe und ich kam nur noch sehr langsam voran. Endlich erreichten wir den Berggasthof Sonnenalm neben der Mittelstation der Alpenrosenbahn. Gestartet sind wir auf 750 M.ü.M. und jetzt keuchten wir auf
1320 M.ü.M. In der Gaststube bestellten wir eine heisse Schokolade mit Rum, das sollte uns aufwärmen. Die Wirtin fragte uns lachend ob es draussen regnet. "Bloss a bissel", gab ich grinsend zurück.


Mmhh, das schmeckte gut und wärmte uns auf. Beim bezahlen rundeten wir den Betrag auf. Da spendierte die Wirtin gleich noch ein Schnapsel: "weisst, bei dem Wetter ist das wichtig, sonst erkältest di no." Anständig und brav wie wir sind, tranken wir das Schnapsel. Wir wollen ja nicht krank werden.
Die Bergkuppen gegenüber sind bereits weiss überzogen. Das Thermometer blieb heute im einstelligen Bereich.


Gemütlich schwebten wir mit der Gondel ins Tal. Zurück beim Campingplatz nutzten wir den Schi-Raum zum Regenkleider und Rucksäcke trocknen. Ein super Angebot vom Platz.

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