Freitag, 31. Oktober 2014

31.10.14, Mondoñedo - Santiago de Compostela

Freitag.
Gleich nach dem Frühstück machten wir uns auf den Weg zu Carmela. Diese Frau hatte uns auf unserem Weg einen riesengrossen Dienst erwiesen. Wir waren gespannt ob sie Zuhause sei, ob sie sich an uns erinnert, wie ihr Haus jetzt aussieht, ob sie ein gutes Jahr gehabt hat. In unserer Erinnerung war der Weg zu ihr länger und die Strasse schmaler als heute.
Carmela sass vor dem Haus, vor sich einen gossen Korb mit Äpfeln zum rüsten. Sie kam uns entgegen, schaute erst etwas fragend aber mit Hilfe unserer Hinweise konnte sie sich erinnern. Wir wurden herzlich umarmt, geküsst und willkommen geheissen. Wie ein Kind freute sie sich über die Schweizer Schokolade und die Baselbieter Rahmtäfeli.

Ja, sie habe eine intensive Zeit mit viel Arbeit hinter sich. Nun sei die Gartenarbeit zu Ende, ebenso die Pilgerzeit, jetzt werde es ruhiger. Wir müssen das Haus jetzt anschauen, sie habe viel gemacht. Tatsächlich, jetzt hat sie ein schönes, rustikales Wohnzimmer, im oberen Stock sind die Zimmer in fröhlichen Farben gestrichen und unter dem Dach hat es noch vier Notbetten gegeben. Sie ist eine fröhliche, kreative Künstlerin, die ihr Haus für Pilger öffnet.

Während unserer Unterhaltung kam ein älterer Pilger des Weges. Sogleich wurde er zum Kaffee eingeladen. Peter kommt aus der Pfalz und ist oder war Pianist.
Noch ganz beeindruckt erzählte er von einer Begegnung die er hatte. Er habe auf dem Camino einen Schiffskoch getroffen. Der habe vor Spitzbergen als einziger ein Schiffsunglück überlebt. In den Stunden die er im Wasser treibend verbracht habe, schwor er: wenn ich da lebend raus komme, mache ich alle Marieenwege auf der Welt. Nun habe er schon 79000 Kilometer in vielen verschiedenen Ländern gemacht.
Er, Peter sei jetzt zum sechsten Mal auf dem Jakobsweg. Drei Mal in Frankreich, drei Mal in Spanien. Im Anbetracht seines Alters könne er nicht mehr so grosse Etappen machen und auch nicht mehr so schnell. Ich glaube, er ist näher bei 80 als bei 70 Jahren.

Eine gemütliche Stunde verbrachten wir bei Carmela am Kaffeetisch. Zum Abschied schenkte sie uns ein Glas eingemachte Tomaten, Made by Carmela. Und wenn wir das nächste Mal kommen, sollen wir eine Woche bleiben.

Nach diesem Besuch hatten wir genügend Zeit um bis Santiago zu fahren. Zwei Kilometer vor der Altstadt gibt es einen Campingplatz der das ganze Jahr geöffnet hat. Diesen Platz steuerten wir an und konnten uns sogleich einen Stellplatz aussuchen.
Im laufe des Nachmittags kam Wind auf und der brachte Regenwolken. Nach einem schönen, sonnigen, warmen Oktober sieht es aus, als sei der Herbst eingetroffen. Für die nächsten Tage sind kühlere Temperaturen und Regen angesagt.

Donnerstag, 30. Oktober 2014

30.10.14, Deva - Mondoñedo

Donnerstag. Bei strahlendem Sonnenschein fuhren wir mehr oder weniger der Küste entlang bis Ribadeo. Von dort ging es noch 35 Kilometer weiter ins Landesinnere bis Mondoñedo. Hier hat die Gemeinde einen Parkplatz wo man mit dem Wohnmobil über Nacht stehen darf.

Mittwoch, 29. Oktober 2014

29.10.14, Deva, Gijon

Mittwoch
Heute blieb der Himmel, trotz sehr milden Temperaturen, grau. Eine Hochnebeldecke hielt sich bis in die Abendstunden. Wir besuchten den Botanischen Garten. Da dieses Ziel nicht sehr weit vom Campingplatz entfernt ist, verzichteten wir auf Bus und Fahrrad.
Anschliessend besichtigten wir das Gebäude der Universidad Laboral etwas näher.
Müde von den vielen Eindrücken machten wir uns wieder auf den Heimweg.

Dienstag, 28. Oktober 2014

28.10.14, Deva / Gijon

Dienstag
Wir wollten heute morgen mit dem Bus in die Stadt. Fahrzeiten laut Plan bei der Rezeption: (unter anderem) 10:30, 12:30 usw., häää? Gestern hatte ich doch andere Zeiten auf dem Plan bei der Haltestelle gelesen. Für den 10:30 Bus wären wir um 10:35 zu spät gewesen. Auf dem Fahrplan bei der Haltestelle hiess es: 10:47, 12:30 etc., gut, der um 10:47 passt perfekt. Kaum ausgesprochen fährt ein Bus an die Haltestelle. In der Frontscheibe ein Schild mit der Aufschrift: Villaviciosa - Gijon. Ohhh, das ist unser Bus. Wir stiegen ein, zahlten und setzten uns. Ist das jetzt der 10:30 Bus mit Verspätung oder der 10:47 zu früh??? Der Fahrplan bei der Haltestelle hat neuer ausgesehen ... also .... ist der Bus zu früh ....??? Man merke sich, die Zeiten hier sind nicht ganz ernst zu nehmen.
Eine neue Erfahrung machten wir in der Stadt: Gijon im strahlenden Sonnenschein! Genüsslich konnten wir schlendern, beobachten, 'Käffele', einkaufen.
Eine weitere Herausforderung war: den richtigen Bus für die Rückfahrt zu finden. Bei einem Busbahnhof mit sechs Inseln mit je drei Busplätzen und ohne Angaben von welchem Gate welcher Bus fährt ... ziemlich schwierig für Ausländer. Ebenso der Fahrkartenkauf. Bei den Ticketautomaten konnte man zwar die Sprache wählen, aber unsere Haltestelle bezw. den Zielort gab es einfach nicht auf der Liste. Dann sah ich zwei Mädchen von der anderen Seite des Bahnhofs kommen, die hatten Tickets in den Händen. Ohh, dort gibt es einen Schalter. Frau erstand zwei Fahrkarten bis zur Haltestelle Camping Deva und als ich aus der Schalterhalle trat, sah ich beim Gate 3 einen Bus einfahren mit der Karte: Gijon - Villaviciosa - Gijon.
Wir beobachteten, dass alle Fahrgäste jeweils zuerst beim Bus auf die Karte in der Frontscheibe schauten. Offenbar fahren die Chauffeure in irgend eine Bucht, die gerade frei ist.
Wir setzten uns auf die vordersten Sitze, damit wir die Haltestelle auf keinen Fall verpassen.
Im Licht der Abendsonne bereiteten wir unser Nachtessen und konnten sogar noch draussen essen.

Montag, 27. Oktober 2014

27.10.14, Santillana del Mar - Deva, Gijon

Montag
Heute morgen verliessen wir Cantabrien über die N 631. Auf der AS 114 tauchten wir tief in Asturien ein.
Viele Kilometer fuhren wir entlang des Rio Cares der uns in der Wahrnehmung narrte. Immer wenn wir das Flüsschen sahen, hatten wir das Gefühl: das Wasser fliesst aufwärts! Oder die Strasse führte optisch bergan, aber auf dem Navi zeigte es schwindende Höhenmeter an. Wo sind wir da unterwegs??? Ein Strassenschild verriet: Picos de Europa.
Sehr schöne Ansichten und Aussichten. Täler, Flüsse, Bäche, Berge, Pässe, Schluchten. Wörter und Begriffe die uns für Schweizer Landschaften geläufig sind. Diese Beschreibungen passen durchaus auch hier.
Im Laufe des Nachmittags trafen wir auf dem Campingplatz in Deva ein. Bis in die Stadt Gijon sind es nur etwa vier Kilometer. Das Schönste ist jedoch: wir haben immer noch sehr schönes Wetter! Letztes Jahr hatte es uns beim Gijonaufenthalt total verregnet. Die ganzen drei Tage! Da haben wir uns vorgenommen: diese Stadt besuchen wir wieder. Nun ist uns das Wetter wohlgesinnt.

Nach den Stunden auf den Landstrassen hatten wir das Bedürfnis zum marschieren. Vor dem Nachtessen absolvierten wir eine rasche Fünfkilometeretappe.











Unterwegs stiessen wir auf diesen imposannten Bau:
die Universidad Laboral, Spaniens grösstes Bauwerk überhaupt. Es bietet heute (laut Internet) auf seinen 270 000 Quadratmetern Platz für Universität, Kultur und Forschung. Das Gebäude wurde vom Architekten Luis Moya entworfen und 1955 realisiert. In den 1980er Jahren zerfiel der Komplex zusehends und wurde erst nach der Jahrtausendwende von der Lokalregierung Asturiens mit viel Geld wieder in Betrieb genommen. Seit 2007 ist die Universidad Laboral attraktiver denn je.

Sonntag, 26. Oktober 2014

26.10.14, Santillana del Mar

Sonntag
Letzte Nacht wurde uns die gestohlene Stunde zurückgegeben. Als wir nach dem Frühstück im Städtchen eintrafen hatte es noch kaum Touristen. Die Filmcrew war auch nicht am arbeiten, deshalb konnten wir ungestört und in aller Ruhe die Kirche und den Kreuzgang besichtigen. Fotos durften wir vom Kreuzgang machen so viel wir wollten, im Innern der Kirche war das verboten.
Danach schlenderten wir gemütlich durch den Ort, genossen in einem schönen Garten einen Kaffee und liessen uns von der Morgensonne wärmen.
In einem weiten Bogen wanderten wir zum Museo Altamira. Unterwegs machten wir bei der Ermitea San Esteban unsere Mittagsrast und genossen die Aussicht.
Bevor wir das Museo inspizierten setzten wir uns in die Cafeteria. Wir hatten bereits sieben Kilometer Fussmarsch bei Sonnenschein und warmen 28 Grad absolviert. Für die anschliessende Besichtigung hatten wir gerade noch genug Zeit in Reserve. Wir haben nicht gesehen, dass das Museum am Sonntag bereits um 15 Uhr schliesst!
Auf dem Rückweg blieben wir vor dem Eingang zum Zoo kurz stehen. Wir überlegten, ob wir für die maximal zwei Stunden restliche Öffnungszeit bereit sind pro Person 20 Euro zu berappen. Nein, das waren wir nicht. Wir machten eine Kehrtwende und strebten unserer HeiMatd zu.
Zum Ausklang setzten wir uns mit Bier und Buch vor den Camper an die Sonne und genossen die Restwärme des Tages.

Samstag, 25. Oktober 2014

25.10.14, Castro Urdiales - Santillana del Mar

Samstag.
Letzte Nacht gaben die Hunde keine Ruhe. Wir hatten für heute eine Wanderung auf den Berg hinter unserem Platz geplant. Wir wollten die Gegend und die schöne Aussicht noch einen Tag geniessen. Als die Hunde mich morgens um drei immer noch am schlafen hinderten wollte ich nur noch flüchten. Wenige Stunden und erst noch gestörte Nachtruhe ist der schönste Platz nicht wert. Am Morgen waren wir innert kürzester Zeit bereit für die Weiterfahrt.
Es ging wieder über die N 634, bergauf, bergab, durch schöne Ortschaften, liebliche Landschaften und viele Kilometer durch Baustellen. Wir haben uns kurzfristig entschlossen Santillana del Mar anzusteuern. Letztes Jahr konnten wir dieses Mittelalterstädtchen nicht geniessen. Jetzt wollten wir die Besichtigung der Kirchenanlage nachholen und ein Besuch bei den Höhlenmalereien von Altamira ist auch noch ausstehend.
Den Campingplatz fanden wir ohne Schwierigkeiten und bekamen vom Platzwart einen schönen Stellplatz zugewiesen. Wir sind umzingelt von Fahrzeugen die das Lenkrad auf der anderen Seite haben und auf deren Nummernschild das Landeskennzeichen GB prangt.
Beim Spaziergang durch das historische Zentrum wurde uns gesagt, dass man die Kirche nicht besichtigen kann. Eine Filmcrew sei beim drehen, ein Film mit Antonio Banderas.
Martin's machten einen grossen Bogen um das Hauptportal, schlenderten seitlich vorbei, hinten durch ein malerisches Seitengässchen, glaubten sich ausserhalb der Szenerie und wären beinahe mitten drin gewesen! Da durch dieses Gässchen keine Touristen latschen, wurde da auch nicht abgesperrt. In einem Seitenraum, wohl auch zur Kirche gehörend, wurde gedreht. Schauspieler in historischer Kleidung standen im Eingang. Innen schrie jemand: Ruhe ... und sogleich konnte man in den Gesichtern gespannte Konzentration feststellen. Wir schlichen möglist schnell und lautlos vorbei. Da wollten wir bestimmt nicht stören.

Später gingen wir etwas trinken in einem Restaurant. Da die Bildchen auf der Eiskarte so lecker aussahen, liessen wir uns verleiten einen Eisbecher zu bestellen. Die Bedienung bedauerte .... es gibt kein Eis mehr, wir schliessen gleich. Häää? Um 18 Uhr? Schliessen? Um diese Zeit öffnen die spanischen Restaurants doch erst! Ach ja, das haben wir im letzten Jahr doch auch festgestellt: solange die Tagestouristen da sind, haben alle geöffnet und wenn die verschwinden ist Feierabend. Mit anderen Worten: es ist von ca. 11 Uhr bis 18 Uhr Geschäftszeit.

Wir stiegen die steile Strasse hoch Richtung Campingplatz. Unser Nachtessen stand bald bereit, dazu gab es ein Gläschen Rotwein. Während ich den Abwasch machte, brachte Heiner den Müllbeutel zur Sammelstelle. Als er wieder zurück war berichtete er: jetz muss niemand mehr ins Restaurant am Platz gehen. Es ist vermutlich die ganze Filmcrew mit den ganzen Fahrzeugen dort. Es ist kein Durchkommen mehr.

Fotos in unserem Blog gibt es wieder wenn wir eine vernünftige Verbindung haben die nicht zwanzig Minuten für ein Bild benötigt. Bestimmt kann man im Internet Bilder von diesem berühmten Städtchen und von Altamira sehen.

Freitag, 24. Oktober 2014

24.10.14, Castro Urdiales

Freitag
Letzte Nacht wurde es gegen Mitternacht ruhig. Wir konnten beide sehr gut schlafen und heute morgen erfrischt und ausgeruht aufstehen.
Der Himmel sah am Morgen leicht bewölkt aus, die Sonne hatte meistens den Durchblick. Am Mittag waren wir bereits unten in der Stadt. Vor der Apotheke zeigte das Thermometer 26°, wir konnten sehr gut in kurzen Hosen flanieren. In einer Bar genossen wir wieder einmal ein Stück Tortilla, mhhhh lecker.

Auf den Felsen und bei den Ruinen schossen wir viele Fotos. Offenbar hat diese Stadt eine lange Geschichte.
Im laufe des Nachmittags fanden wir eine Frisörin die Zeit hatte uns die Haare zu schneiden. Nun sehen wir nicht mehr wie Landstreicher aus.
Am Abend nahm Heiner den Grill in Betrieb und wir konnten während dem Nachtessen die Aussicht bei milden Temperaturen ausgiebig geniessen.

Donnerstag, 23. Oktober 2014

23.10.14, Urrugne - Castro Urdiales.

Donnerstag. Gestern Abend stellten wir mit Schrecken fest: Spanien FEHLT in unserem Navi. Das kleine Gerät mit dem richtigen Anschlusskabel ans grosse Gerät koppeln ist das Eine ... den Download bestellen, ausführen und fertigstellen das Andere. Mann machte alles richtig, bloss dauert das mit einer langsamen Leitung halt ewig. Lichter löschen war dann entsprechend spät bezw. früh.

Bei schönem Wetter verstauten wir die restlichen Utensilien fahrsicher und fuhren um zehn Uhr dreissig los Richtung Spanien. Auf insgesamt 194 Kilometer Landstrasse fuhren wir durch schöne Dörfer, grosse Städte wie San Sebastian und Bilbao, aber auch Kilometerweise durch hässliche, stinkende Industriegebiete. Meist konnten wir auf der N 634 fahren. Von Meereshöhe hinauf auf ca. 500 Meter ü. M. und wieder hinunter, manchmal wunderschön an der Küste entlang, plötzlich durch Tunnel oder zwischen bizzaren Felseinschnitten durch oder über sensationelle Brücken. Ausserhalb der Ortschaften eine Landschaft in Herbstfarben, übergossen von goldenem Sonnenlicht. Eine Stimmung die jeden Maler zum Schwärmen bringt.

In Castro Urdiales wollte unser Navi über einen Feld- und Wiesenweg auf kürzestem Weg zum Campingplatz. Leider vereitelte ein grosses, geschlossenes Tor die Pläne unseres Lotsen. Ein freundlicher Spanier erklärte mit wenig Worten und Handzeichen wo der Weg zum Camping durch geht: vor der Stierkampfarena geht es den Berg hoch.
Die Zufahrt zum Platz war in einem ebenso schrecklichen Zustand wie die falsche Zufahrt vorhin. Hätte es nicht zwei oder drei verbeulte, angerostete Hinweisschilder gehabt, ich wäre ausgestiegen und hätte mich streikend an den Strassenrand gesetzt.
Nun haben wir einen wunderschönen Standplatz mit Aussicht auf Castro Urdiales und das Meer. Einziger Wermutstropfen: die Geräusche von der Autobahn und die vielen unaufhörlich kläffenden Hunde.

Mittwoch, 22. Oktober 2014

22.10.14, Urrugne

Mittwoch
Der Regen gestern Abend bot nur ein kurzes Gastspiel. Heute Morgen sah der Himmel vorwiegend blau aus, die einzelnen Wölkchen stellten keine Bedrohung dar. Obwohl es abgekühlt hat, konnten wir unserer Fahrradtour nach Hendaye in kurzen Hosen starten. Entlang der Küste zieht sich ein Fernwanderweg mit spektakulären Aussichten: der Sentier Littoral. Für jeden Wanderfreund ein Genuss.
Die Autofahrer fahren über die 'Corniche' und können so auch schöne Ausblicke erhaschen. Im Sommer soll sich da täglich eine Blechlawine entlangziehen. Auch jetzt ist die Strasse stark befahren und deswegen mit dem Fahrrad nicht unbedingt ein Genuss. Leider ist der Radstreifen beim Strassenbau vergessen worden.
In Hendaye setzen wir uns an den Strand und geniessen unseren Lunch. Das Rauschen der Wellen sorgt für eine wunderbare Geräuschkulisse.
Etwas weiter Richtung Stadt befindet sich der Surfstrand. Hunderte Sportler tummeln sich mit ihren Brettern in der Brandung. Viele Schaulustige stehen auf der Uferpromenade und schauen den Wagemutigen zu. Auch wir gesellen uns einen Moment dazu und beobachten Könner und Möchtegern. Manchmal sieht es so einfach aus und manchmal sind die ganzen Bemühungen vergebens.
Am späten Nachmittag machen wir uns auf den Rückweg. Weil wir nicht alles auf der stark befahrenen Corniche radeln wollten, schoben wir unsere Räder ein Stück über den Sentier. Wir hatten schon gesehen, dass dort Fahrradverbot ist, waren jedoch der Meinung wenn wir unsere Räder schieben, können wir den grossen Bogen über die Corniche einsparen.
Es war ein Irrtum .... man darf dort nicht mal ein Fahrrad schieben! Wohl oder übel mussten wir zurück und die Strasse nehmen.

Bei Manu und Steph gab es noch einen Abschiedsapéro. Morgen reisen wir weiter.

Dienstag, 21. Oktober 2014

21.10.14, Urrugne

Dienstag
Heute haben wir wieder einen Haushalttag eingeschoben. Über Mittag hatten wir Besuch von Manu und Steph mit klein Julia. Bis um drei konnten wir noch gemütlich vor dem Camper sitzen, danach hat sich die Sonne verzogen. Das Tageslicht wurde immer trüber bis es um sechs zu regnen begann.

Montag, 20. Oktober 2014

20.10.14, Urrugne

Montag
Ausflug auf den La Rhune. Für heute morgen hatte ich den Wecker gestellt. Wir wollten um 10 Uhr in St. Jean-de-Luz auf den Bus. Vorher wollten wir ohne eilen frühstücken, den Lunch vorbereiten, Rucksack packen, Wanderschuhe und Stöcke montieren. Um 9.15 Uhr schwangen wir uns gut ausgerüstet auf die Fahrräder und radelten die fünf Kilometer zur Busstation in St. Jean. Von der Hauptstation bis Sare, an die Haltestelle Col de St. Ignace sind es etwa zehn Kilometer. Die richtige Haltestelle konnten wir kaum verpassen, es hatte einen sehr grossen, bereits gut gefüllten Parkplatz an der Talstation der kleinen Zahnradbahn. Entsprechend viele Fahrgäste warteten auf die Bahn, die meisten in Sandalen, Turnschuhen oder sonst leichter Fussbekleidung. Mit etwas Verspätung kam die Bergbahn um die Kurve gerüttelt. Zwei offene Waggons mit nostalgischen Vorhängen bildeten mit der Zugmaschine eine Einheit. Zwei Einheiten fuhren jeweils gleichzeitig hoch und runter an diesem schönen Tag. Da in ganz Frankreich am Wochenende die Herbstferien begonnen haben sind sehr viele Familien mit Kindern unterwegs.

Gemächlich ratterte die Bahn hoch bis auf 905 Meter. Die Sicht von oben war nicht ganz klar, trotzdem konnte man im fernen Dunst die grosse Bucht von St. Jean-de-Lutz ausmachen. Auf der anderen Seite sah man ins spanische Baskenland, das gleich wie das französische Baskenland im Dunst weich gezeichnet war.
Auf dem Gipfel herrschte Betrieb fast wie auf einem Rummelplatz, deshalb machten wir uns bald an den Abstieg. In der Beschreibung hiess es, man brauche gute Schuhe und mittlere Kondition, es sei im obersten Abschnitt sehr steinig. Rückblickend würde ich behaupten: es ist nur auf dem letzten Kilometer nicht steinig. Stöcke sei dank haben wir diese Knochenbrecherpiste heil überstanden.
Da wir immer wieder stehen blieben und die Landschaft respektive die vierbeinigen Bergbewohner bewunderten, oder auch mal Rast machten, brauchten wir für die fast sechs Kilometer bis Ascain etwas mehr als vier Stunden. Bevor der Bus zurück nach St. Jean-de-Lutz fuhr reichte es gut für ein kühles Getränk im Restaurant. Kaum sassen wir unter den Bäumen wurde die Sonne von Nebelschwaden verhüllt. Ohhh, zum Glück waren wir bereits im Tal, denn den Berg sah man nicht mehr.
Eine Stunde später fuhr der Bus. Wir setzten uns bei der hinteren Tür auf die ersten zwei Sitze. Na da blies aber ein frischer Fahrtwind .... wo ist das Fenster offen? Verblüfft stellten wir fest: es ist das Fenster von der Tür, das nicht mehr vorhanden ist! Nur am Rand steckten noch einzelne Glassplitter. Ist der Chauffeur in den engen Passagen den Felsen etwas zu nahe gekommen, oder hat ein anderes Objekt den Bus getroffen?
Bald waren wir wieder bei grossen Busstation. Nun mussten wir nur noch über die Brücke marschieren, unsere Fahrräder auf dem Parkplatz in Ciboure schnappen und zurück zum Camping radeln. Als Abschluss vom heutigen Tag gönnten wir uns eine Pizza im Restaurant auf dem Campingplatz und dazu ein kühles Bier. Prost!

Sonntag, 19. Oktober 2014

19.10.14, Urrugne

Sonntag
Mit dem Lunch im Rucksack schwangen wir uns heute Vormittag auf die Fahrräder und fuhren an den Strand. War das herrlich die Zehen im warmen Sand zu vergraben und ab und zu im kühlen Meer zu schwimmen. Der Atlantik war heute angenehm erfrischend. Als es dann so gegen 15.30 Uhr immer mehr Badegäste gab, verzogen wir uns wieder auf den Campingplatz. Unter der Dusche spülten wir das Salz und den restlichen Sand herunter, danach setzten wir uns mit einer Tasse Kaffee und unseren Büchern vor den Camper und genossen einfach den Tag.

Samstag, 18. Oktober 2014

18.10.14, Urrugne

Samstag.
Nach dieser Nacht mit wenig und unruhigem Schlaf mochte ich nicht viel unternehmen. Der heftige Wind hatte nicht nachgelassen. Während wir beim Frühstück sassen wurde bei einem Nachbar hinter unserem Standplatz die Markise vom Fahrzeug abgerissen. Wie man sieht sind Sturmbänder eine sinnvolle Anschaffung. Am Nachmittag flauten die starken Windböen ab, dafür spürten wir die ungewohnten hohen Temperaturen besser. Dies verleitete uns zum möglichst wenig bewegen, bloss ab und zu die Seiten im Buch umblättern.

17.10.14, Urrugne

Freitag
Der Föhn legte sich um Mitternacht und wir konnten ruhig schlafen. Am Morgen befreite Heiner unsere Fahrräder wieder einmal von der Verpackung. Mit gepacktem Rucksack fuhren wir Richtung Küstenweg und Strand. Das Thermometer zeigte vor dem Mittag schon 26° und Frau hatte sich mit Sonnencreme eingeschmiert wie den ganzen Sommer nie.
In St. Jean-de-Luz setzten wir uns an den Strand genossen unseren Lunch und wagten uns schliesslich wenigstens mit den Füssen ins Wasser. Wobei zu erwähnen ist: Mann traute sich erst nach mehrmaliger Aufforderung. Er liess zögernd seine Füsse vom Wasser umspülen und als ganz heimtückisch eine grössere Welle kam, spritzte es ihm den Hosenboden nass! Ich habe mich köstlich amüsiert.

Das Thermometer kletterte auf 30° und die Einheimischen sagen: das ist nicht normal! Es kann schon noch warme Tage geben im Oktober, aber nicht so.
Dieses Wochenende beginnen in ganz Frankreich die Herbstferien. Viele werden die zwei Wochen nochmal am Meer verbringen.


Am Abend waren wir bei Manu, meiner ehemaligen Schulkollegin, eingeladen. Sie begrüsste uns mit ihrer sieben Monate alten Tochter an der Wohnungstür. Zu meiner Freude zeigte die kleine Julia keine Scheu und liess sich von mir auf den Arm nehmen. Auch Heiner begrüsste sie mit süssem Lächeln. Stephane war in der Küche beschäftigt, er war am vorbereiten einer Baskischen Spezialität. Seine Sorge war einzig: hoffentlich sind die Schweizer keine Vegetarier. Grosse Fleischstücke aus der Seite eines Rindes lagen zum grillen bereit.
Es wurde ein sehr gemütlicher Abend mit erzählen, lachen und Fotos anschauen. Da uns Steph letztes Jahr für den weiteren Jakobsweg in den richtigen Bus nach Bilbao gesetzt hatte, interessierten ihn die Fotos vom spanischen Küstenweg.
??? .... und ihr seid das alles marschiert??? Nie ans Aufgeben gedacht? ... und warum habt ihr das gemacht???
Müde und zufrieden verliessen wir die beiden um elf Uhr und radelten in der Dunkelheit zurück zum Campingplatz. Steph wollte uns mit dem Auto zurück bringen, weil auf dem engen Landsträsschen oft zu schnell gefahren wird. Da wir genügend Licht dabei hatten verzichteten wir auf sein Angebot. Mit vollen Bäuchen und etwas beschwipst vom Rosé und dem delikaten baskischen Schnaps brauchten wir etwas mehr als nur die rechte Strassenseite. Der Südwind war auch wieder unterwegs und schob manchmal von der Seite oder von vorne.
Der Wind trieb die ganze Nacht seine Spielchen und trug das Seine dazu bei, dass ich sehr schlecht schlafen konnte. Mal zerrte er an der Markise, mal rüttelte er am Fahrzeug oder liess den Wäscheständer klappern.

Donnerstag, 16. Oktober 2014

16.10.14, Urrugne

(Urrugne liegt zwischen St. Jean-de-Luz und Hendaye, kurz vor der spanischen Grenze)
Donnerstag
In der Nacht hatte es ganz leicht geregnet. Am Vormittag war der Himmel noch grau überzogen, die Temperatur jedoch bereits recht warm. Am Mittag kam dann die Sonne vollends zum Vorschein und es wurde tatsächlich 28° heiss.
Wir gingen zu Fuss ins 800 Meter entfernte Einkaufszentrum. Beim erstellen der Strasse und der Zufahrt zum Center hat NIEMAND daran gedacht, dass es eventuell auch Fussgänger gibt die hier einkaufen möchten. Erstaunlich, dass wir das heil überstanden haben. Zum Glück sind wir letztes Jahr auf dem Camino abgehärtet worden. Gehsteige sind nur etwas für 'Trottoir-watschler'. Entweder ist man Hartgesotten genug oder man nimmt das Auto.
Beim Eingang zum Supermarkt nahm uns der Sicherheitsdienst auf die Seite. Wir verstanden nicht, was der Monsieur wollte. Er holte einen Filzstift hervor und deutete auf die Wasserflasche im Aussenfach meines Rucksackes. Ahha, er will die Flasche markieren, damit wir an der Kasse keine Probleme bekommen. Nicht dass wir das mitgebrachte Wasser auch noch bezahlen müssen.
Gemächlich suchten wir unsere Waren zusammen und begaben uns dann zur Kasse. Wir stellten uns in die Schlange. Die Frau vor uns schaute in unseren Korb und erklärte uns: es gibt eine Schnellkasse, wenn man nur bis zu sechs Artikeln hat (ich habe nicht sofort verstanden, was sie sagte. Mit englischen Wörtern und Handzeichen haben wir doch noch kapiert).
An der Schnellkasse meinte die Kassiererin: oh Madame, sie müssen den Lauch wägen und ein Etikett daran kleben. Ich wunderte mich, denn ich habe das nicht gesehen, beziehungsweise nicht gesucht. Bisher wurde in allen Geschäften das Gemüse und die Früchte an der Kasse gewogen. Also hat Mann die anderen Artikel schon mal bezahlt, während Frau nochmal durch den Laden irrte und die Gemüseabteilung suchte. Wieder zurück bei der Kasse, sagte ich zu Heiner: kannst schon mal 57 Cents hervorkramen bis ich an der Reihe bin. Bei der Kassiererin entschuldigte ich mich und die abgezählten Münzen liessen die Frau strahlen.

Mit unseren Einkäufen im Rucksack suchten wir uns einen anderen Weg zurück. Damit wir auch noch etwas Kalorien verbrauchten wanderten wir über einen Hügel, genossen den Ausblick aufs den Atlantik, schwitzten wie den ganzen Sommer nie und schütteten immer wieder Wasser in unsere trockenen Kehlen.
Am Abend konnten wir gemütlich vor dem Camper sitzen und unser Nachtessen geniessen.
Mittlerweile rauscht ein Föhnsturm durch die Bäume, fegt die losen Blätter hinunter und rüttelt an unserem rollenden Häuschen.

Mittwoch, 15. Oktober 2014

15.10.14, Bordeaux - Urrugne

Mittwoch
Der Wetterbericht für Bordeaux meldet Regen. Martin's reisen weiter, vielleicht können wir dem Nass entfliehen.
Wir verlassen das Departement Gironde und fahren endlose Kilometer durch Landes.
Weite sandige Ebene, Föhrenwälder, Maisfelder und insgesammt sehr dünn besiedeltes Gebiet. Wir erinnern uns, wie 'langweilig' uns letztes Jahr dieses Gebiet vorgekommen ist. Es ist nicht verwunderlich, dass so wenige Leute hier wohnen.
Nach Stunden sehen wir im Dunst der Ferne die geschwungene Linie der Pyrenäen. Dann ändert sich das Landschaftsbild, die Strassen haben wieder Kurven, Steigungen und Gefälle. Wir sind im Departement Pyrénées-Atlantiques angelangt, das letzte Departement vor der spanischen Grenze. Vor St. Jean-de-Luz konnten wir einen kurzen Blick auf eine wunderschöne Bucht erhaschen. Wir sind wieder am Meer!
Zuerst mussten wir jedoch den Campingplatz finden. Einer der wenigen, die ganzjährig geöffnet haben. Er befindet sich an einem kleinen See, ungefähr fünf Kilometer von der Küste entfernt.
Wir freuen uns auf die nächsten Tage mit Sonnenschein, am Wochenende soll es sogar sommerliche 30 Grad geben!

Dienstag, 14. Oktober 2014

14.10.14, Bordeaux

Dienstag
Nochmal Stadtbesichtigung. Ohne Komplikationen und Umwege gelangten wir in die Stadt und wieder zurück.


Zugänge:


Begegnungen:


Verblüffende Perspektive: