Mittwoch, 2. Oktober 2013

68. Tag, Mittwoch, 2.10.13

Perigueux - Château de Puy-Ferrat, 26 km
Jean-Louis musste uns das Frühstück schon auf halb acht bereitstellen. Draussen war es noch nicht hell als wir beim Kaffee sassen. Auf dem grossen Platz vor dem Haus waren die Marktfahrer schon eine ganze Weile am aufstellen. Um viertel nach acht verabschiedeten wir uns von Jean-Louis, der bereits in seinem Ohrensessel sass und die schönsten klassischen Konzerte dirigierte. Er hat eine moderne Musikanlage mit sehr gutem Klang. Zum Musikgenuss raucht er jeweils eine Pfeiffe.

Gestern früh hatte es ziemlich Nebel und Tagsüber gab es einige Regentropfen. Für heute hiess es: Regen oder Gewitter möglich. Die Sonne kam zum Vorschein und es wurde 27° warm. Alles was wir oben hineinschütteten kam durch alle Poren wieder raus.

Vorerst galt es den Weg aus der Stadt zu finden. Nach einigen Zusatzschlaufen fanden wir den markierten Weg. Es ging einige Kilometer durch Aussenquartiere und dann durch Vororte. Erst um elf Uhr kamen wir durch Waldgebiet. Seit Tagen halte ich Ausschau nach genügend grossen Kastanien zum kochen. Heute hatte es gleich Kiloweise die schönsten Früchte. Mit meinem Schneckenhaus auf dem Rücken war das Auflesen etwas mühsam. Mein Angetrauter lachte mich aus: willst du das auch noch mittragen und wozu?

Heute fanden wir zur Mittagszeit eine Bank am Waldrand.
Nach dem Lunch ging es meistens durch Wald. Schöne und weniger schöne Wege, auf und ab und wieder bergauf. Da die Route geändert wurde konnten wir uns nicht ganz auf unseren Guide verlassen. Auf einem Teilstück, eine neue Strasse, fanden wir plötzlich keine Markierungen mehr. Entweder sind sie noch nicht angebracht oder wir haben eine Abzweigung verpasst. So landeten wir in einem kleinen Dorf in der Bar ( Kaffeehalt .... muss man nutzen) und siehe da: auf der anderen Strassenseite hatte es wieder unsere Muschelmarkierung. Ab da verfehlten wir den Weg nicht mehr. Er zog sich aber seeeehr in die Länge.
Um viertel vor sechs erreichten wir unser Tagesziel. Die Refuge ist in einem Nebengebäude des Schlosses untergebracht. Es hat im Massenlager 20 Betten und noch zwei Zimmer mit grossem Bett. Wir bekamen ein Zimmer zugewiesen und die Auskunft, dass Madame um sieben komme um die Ausweise zu stempeln. Wir waren (und sind) allein in dieser Herberge mit Kochgelegenheit .....
Es hat Geschirr und Pfannen und einen Kühlschrank, aber keine Einkaufsmöglichkeit! Ausser einem kleinen Rest Teigwaren keine Vorräte .... nichts. Nun kamen meine gesammelten Kastanien bereits zum Einsatz! Teigwaren mit Kastanien, dazu Salami und Käse. Unser Nachtessen schmeckte lecker! Stempel haben wir noch keinen bekommen, es ist niemand erschienen. Wir gehen jetzt zu Bett. Nach diesem anstrengenden Tag sind wir hundemüde. Guet Nacht!

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