Mittwoch. Es ist kühl draussen und der Himmel ist bewölkt. Wir beschliessen mit dem Bus nach Granada zu fahren. An der Bushaltestelle vor dem Campingplatz wartet auch eine niederländische Familie. Wir kommen ins Gespräch, die Beiden sprechen recht gut deutsch. Sie sind mit ihren beiden Jungs (ca. 5 und 6 Jahre alt) seit Juni unterwegs. Zuerst sind sie durch Skandinavien gefahren, danach durch Osteuropa bis Kroatien und mit dem Schiff nach Italien, wo sie dann schlechtes Wetter erwischten. Dies trieb sie rasch weiter durch Frankreich nach Spanien. Jetzt geniessen sie es noch zwei Wochen im Süden bevor es zügig nach Hause geht. An Weihnachten wollen sie wieder daheim sein. Die Frau freut sich auf das eigene Badezimmer, wo man vor dem duschen nicht immer zuerst einen zweifelnden Blick auf die Brause wirft und ein Stossgebet gen Himmel schickt mit der Bitte um warmes Wasser. Das können wir absolut nachempfinden!
Der Kleinbus bringt uns in dreissig Minuten in die Stadtmitte von Granada. Wir wünschen der Familie eine schöne Besichtung im Alhambra und einen tollen Tag in der Stadt.
Wir machen beim Arco de Elvira erste Fotos und spazieren dann durch die Strassen und Gassen dieser marrokanisch anmutenden Stadt. Stundenlang streifen wir durch 'little Marrakesch', stöbern in den Auslagen und ziehen den Duft der orientalischen Gewürze tief durch unsere Nasen.
Fürs Mittagessen geraten wir in ein verstecktes, typisches spanisches Restaurant. Als Vorspeise geniessen wir einen zarten Spinatsalat mit Trockenfrüchten und Joghurtsauce und danach das Wildschweinrisotto mit Pilzen, beides ist seeeehr lecker. Die Rechnung ist für schweizer Verhältnisse normal und für Spanische teuer. Heiner entdeckt Stunden später den Grund: wir sind in einem der zehn besten Restaurants von Granada gelandet. Wir freuen uns, dass wir so gut gespiesen haben und dass wir sehr nett bedient wurden, den Preis vergessen wir.
Am Abend fahren wir mit dem Bus zurück und sind froh, dass die Haltestelle direkt vor dem Campingplatz ist.
Donnerstag. Wieder ist es strahlend schön draussen. Wir schreiben bei offener Tür und offenen Fenstern Tagebuch.
Dann komme ich auf die Idee aus den halbvertrockneten Orangen Marmelade zu machen. Morgen gibt es ganz frische 'Confi', ich freue mich schon darauf.
Zum 'Zmittag' sitzen wir draussen und geniessen Sonne und Aussicht.
Nach dem Spaziergang bin ich nochmal kreativ in der Küche.
Die selbst erfundenen Apfel-Mandel-Teigtaschen sind am Abend verzehrfertig und sogleich ratzfatz weggefuttert. Heiner findet es schade, dass ich das Rezept nicht aufgeschrieben habe.
Blog von unterwegs mit dem Wohnmobil. Ziel: Europa und die Welt bereisen solange es Spass macht und die Gesundheit erlaubt. Tagebuch vom Jakobsweg Basel - Vezelay - Limoges - Orthez, Bilbao - Ribadeo - Santiago - Finisterra 27. Juli 2013 bis 28. Dez. 2013
Donnerstag, 28. November 2019
Dienstag, 26. November 2019
23. - 26.11.19, El Puerto de Santa Maria – Càdiz – Beas de Granada
Samstag. Wir wollten Càdiz ursprünglich erst am Sonntag besichtigen. Aber irgendwie passte es heute einfach besser. Kurzentschlossen lösten wir Bustickets (die Fähre fährt wegen Wartungsarbeiten momentan nicht) und sassen bald daurauf im Bus Richtung Càdiz. In einem grossen Bogen um Marschland, Industriegebiet und Salzbecken ging es Richtung Brücke. Càdiz ist beinahe ganz von Wasser umgeben, es gibt zwei Brückenzufahrten. Am Hafen konnten wir den Bus verlassen und gleich beim Fahrer die Rückfahrzeiten erfragen. Weil es ein Ersatzbus für die Fähre ist, hängt kein Fahrplan aus. Ich machte schnell ein Foto vom Zettel mit den Zeiten, dann konnten wir beruhigt die Stadt erobern. Rückfahrmöglichkeiten gibt es bis neun Uhr Abends.
Wir streiften durch Gassen und Parks und genossen das sonnige Wetter. Es ist nicht ganz so warm wie es aussieht, aber die Temperaturen sind im zweistelligen Bereich.
Sonntag. Heute machten wir einen Spaziergang durch El Puerto de Santa Maria und kauften bei dieser Gelegenheit einige Flaschen vom berühmten Sherry de Jerez.
Montag. Fahrtag. Zusammenpacken, bezahlen, Grauwasser ablassen, Frischwasser nachfüllen, Babette starten und los gehts! Ab jetzt fahren wir Richtung Osten. Nach zwei Sonnentagen ist es heute grau und trüb. Stellenweise hat es Nebel, manchmal sehr hohe Luftfeuchtigkeit.
Wir sind um drei Uhr bereits bei unserem vorgemerkten Ziel. Die Rezeption ist noch geschlossen, es regnet und sieht trostlos aus. Heiner findet: komm wir fahren weiter bis Granada. Das sind etwa 100 Kilometer, das passt heute auch noch. Wir lassen Babette die neue Route errechnen und fahren weiter. Wir sind nicht die Einzigen die weiter fahren, ein Kleinbus mit deutschem Kennzeichen fährt nach kurzer Inspektion auch wieder vom Platz.
Um halb Fünf können wir auf dem Camping Alto de Viñuelas in Beas de Granada einchecken. Wir freuen uns auf schönes Wetter und die wunderbare Aussicht vom Terrassencamping.
Dienstag. Wir erwachen bei Sonnenschein und haben blendende Aussicht auf die schneebedeckten Gipfel der Sierra Nevada. Wir stehen auf 1125 Meter über Meer umgeben von Olivenbäumen und Reben. Es ist ein Traum!
Wir machen eine kleine Wanderung in den Ort, auf der anderen Seite hinaus und den Hügel hoch bis zum Aussichtspunkt. Es ist einfach genial, die pure Freude!
Nach der Rückkehr auf den Campingplatz stellen wir fest, dass ein Wohnwagen quer auf dem Platz vor unserem Wohnmobil stehen geblieben ist. Nichts geht mehr, der Mover hat die Räder blockiert. Der Besitzer telefoniert eifrig mit der Help-Hotline, es dauert. Seine Befürchtung, dass wir weg fahren möchten, können wir zerstreuen. Wir sagen: von uns aus dürfen sie auch so übernachten, wir fahren erst am Freitag wieder. Grosses Gelächter entschärft die Situation ein wenig. Nach zwei Stunden steht der Wohnwagen beinahe so wie er sollte, die Besitzer sind erleichtert.
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