Freitag. Der erste Teil der heutigen Etappe bis und mit Frankfurt war noch regenfrei.
Wir hatten Seitenwände zu unserer Markise bestellt und wollten diese abholen. Bis wir das Firmengelände erreicht hatten, goss es wie aus Kübeln. Wir schnappten unsere Regenschirme und strebten eilig dem Eingang zu. Der freundliche Empfang half nicht wirklich über die Enttäuschung hinweg, dass das Computersystem lahm gelegt war, wir konnten unsere Ware nicht in Empfang nehmen. Der Support arbeite mit Hochdruck, er hoffe, dass es in Kürze wieder gehe. Wir entschieden zum Mittagessen zu gehen und es danach nochmal zu versuchen.
Im Restaurant gab es als Tagesmenü: kleiner gemischter Salat, Fisch an Senfsauce, Salzkartoffeln. Das liess mir den Mund wässerig werden, wir bestellten dieses Angebot. Ich widmete mich zuerst komplett dem Salat, danach ging ich zum Fisch über. Als Garnitur und Farbtupfer lag noch ein grünes Salatblatt, eine Scheibe Tomate und eine Scheibe Gurke auf dem Teller. Die Garnitur hatte leider noch einen lebenden Bewohner darin. Die kleine Schnecke versuchte eilig von meinem Teller zu verschwinden bevor sie verspeist wurde. Mit Messer und Gabel packte ich das Tierchen samt Salatblatt und legte alles auf den inzwischen leeren Salatteller. Dem vorbei eilendem Kellner drückte ich den Teller in die Hand und sagte: da lebt es noch. Geschockt blieb er stehen und starrte mit grossen, aufgerissenen Augen auf meinen Teller. Ohhh, das tut mir leid, brachte er gerade noch hervor, dann eilte er mit dem unerwünschten Tier in die Küche. Nach einer gefühlten Ewigkeit kam er zurück, entschuldigte sich nochmal wortreich und händeringend und versprach den Salat nicht auf die Rechnung zu setzen. Ob das andere gut gewesen sei, wollte er wissen. Ja, das sei gut gewesen, der Fisch habe sich nicht mehr bewegt, gab ich zur Antwort. Ja, meinte er, der sei ja auch tot gewesen.
Als wir beim Campingbedarf eintrafen, sahen wir sofort, dass alles wieder funktionierte. Hurra, wir konnten unser Paket abholen. Wir fragten uns, ob unsere bestellten Artikel, ohne funktionierende Computer nicht ausgehändigt worden wären.
Die restlichen hundert Kilometer der heutigen Etappe legten wir bei starkem bis sehr starkem Regen zurück. Das Angenehme daran: es führte uns durch sehr viel Wald und auf Nebenstrassen durch die schöne Landschaft Hessens. Nun stehen wir auf einem Biohof mit angegliedertem grossem Bioladen mit einem breiten Naturkostsortiment.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen