Wir sind heute mittag in Bilbao angekommen. Die Busfahrt dauerte etwa 90 Minuten und war recht kurzweilig. Wir haben beide noch nie erlebt, dass ein Bus in eine ganz enge Ortschaft fährt wo es am Ende der Strasse nicht mehr weiter geht. Der Wendeplatz ist eine Drehscheibe. So wird der Bus gewendet ohne die Nerven von Fahrer und Fahrgästen zu strapazieren. Der Bus fährt auf die Drehscheibe, der Fahrer steigt aus und setzt den Drehmechanismus in gang, steigt wieder in den Bus und nach dem Wendemanöver wird die Fahrt fortgesetzt. Apropos strapazierter Nerven: Heiner sass wohl zu nah am Fahrer. Er hatte nach der Fahrt immer noch ganz verkrampfte Hände und Füsse vom angespannten mitfahren.
Die zentrale Busstation von Bilbao wurde offenbar neu gebaut. Wir haben das nicht so gross in Erinnerung. Das ist nun mit einem Flughafen oder einem mehrstöckigen Bahnhof vergleichbar. Wir mussten uns orientieren und zurecht finden. Zuerst vom Perron in die grosse Wartehalle. Dann die Rolltreppe nach oben suchen, im Zwischendeck ging es an Läden, Imbissbuden und Ticketschaltern für die verschiedenen Buslinien vorbei, durch einen Gang und nochmal eine Rolltreppe hoch ans Tageslicht. Dank Google Maps mussten wir heute keine Polizisten nach dem Weg fragen. Beim Mamés Stadion machten wir ein Selfie für unseren fussballbegeisterten Enkel. Der Weg in die Altstadt schenkte uns viele Erinnerungen und wir hatten es lustig. In der Kathedrale bekamen wir den letzten Stempel in unseren Pilgerpass, jetzt ist das für uns abgeschlossen. Weiter ging es bis zum Guggenheimmuseum. Fotos, Fotos, klick, klick. Jetzt sind wir nicht mehr Pilger, jetzt sind wir Touristen. Heute leuchtet Puppi der Blumenhund in vielen Frühlingsfarben. Letztes mal war November und die Blütenzeit vorbei. Ich fragte ein anderes Touristenpaar ob sie von uns ein Foto machen. Im Gegenzug streckte er mir sein Handy entgegen und ich machte Fotos von ihnen. Ich wollte wissen woher die beiden sind. Mexico war die Antwort.
Inzwischen hatte ich von der Unterkunft die Meldung erhalten, dass unser Zimmer nun bezugsbereit sein. Der Zugangscode für die Haustür, der Code für die Wohnungstür und ein anderer Code für unsere Zimmertür erhielt ich ebenfalls auf elektronischem Weg. Da sitzt niemand mehr am Empfang und betätigt den Türöffner, begrüsst die Gäste und händigt einen Schlüssel oder eine Schlüsselkarte aus. Das ist Corona konform: kein persönlicher Kontakt.
Nach dem Zimmerbezug sortierten wir die Schmutzwäsche aus. Auf dem Weg zur Pension haben wir, um die Ecke, eine Self made Wäscherei entdeckt, die wollten wir aufsuchen. Vor Ort erhielten wir Starthilfe von einer Spanierin die sich bestens mit dem Prozedere auskennt. Unsere Wäsche wurde in kurzer Zeit sauber und trocken.
Morgen gehts nochmal auf Besichtigungstour.