Mittwoch. Heute morgen war es draussen immer noch genau gleich grau und nass wie gestern. Wir mussten uns nicht beeilen, der Check-in beim Fährhafen beginnt frühestens zwei Stunden vor Abfahrt. Kurz nach halb zwölf rollten wir langsam gegen die Schalter am Hafen, etwas zögernd, weil die Frage auftauchte links oder rechts? Links stand bereits ein Wohnmobil, wir wollten schon dort anschliessen, da winkte ein gelber Arm aus dem rechten Häuschen. Oh, in dem Fall fahren wir rechts. Bis wir vorn waren, hatte der Beamte unsere Autonummer bereits erfasst und wollte nur noch unseren Namen wissen. Wir konnten weiter zur Zollkontrolle. Zollkontrolle? Wir reisen innerhalb Grossbritanniens! Es war eine kurze Kontrolle: Blick ins Innere des WoMo's, Blick in die Garage, Kontrolle ob die Gasflasche geschlossen ist, Christina mit dem Scanner abgetastet. Hää? Nur sie? Sieht meine Schwester irgendwie gefährlich aus?
Wir konnten weiter fahren bis hinters vorderste Fahrzeug auf der Bahn vier.
Um 13 Uhr ging es zügig auf die Fähre. Uhh, wir wurden wieder als zweitvorderstes Fahrzeug platziert. Diesmal nicht im Schiffbauch, sondern auf Deck mit Blick aufs Wasser.
Die Überfahrt dauerte nur zwei Stunden. Solange ich auf meinem Stuhl am Fenster sitzen blieb ging es mir gut. Also blieb ich sitzen.
Vom Hafen in Cairnryan mussten wir nur einige Minuten fahren bis zu unserem Übernachtungsplatz. Nach einer Kaffeepause machten wir einen Spaziergang durch Stranraer, auf einen Hügel und wieder zurück ins Dorf. Nun hatten wir unser Nachtessen verdient und liessen uns in einem indischen Restaurant verwöhnen. Wir fanden es lustig, das Ganze wirkte so unkoordiniert. Die Serviererin entschuldigte sich weil sie vieles noch nicht wusste. Sie arbeite erst seit zwei Tagen. Es passierten entsprechend viele Fehler, der Gast am Nebentisch wirkte gar nicht glücklich. Er hatte als Gemüsebeilage Spinat bestellt und bekam etwas undefinierbares. „Was ist das? Ich habe Spinat bestellt, nehmen sie das wieder mit.“
Da jedes von uns etwas anderes bestellt hatte, waren wir gespannt was uns geliefert wird.
Bei uns gab es absolut nichts zu meckern! Es dauerte zwar etwas, dafür war es frisch gekocht und es schmeckte delikat. Wir konnten nicht aufhören mit essen, bis alles leergefuttert war. Der Chef persönlich erschien bei uns am Tisch, entschuldigte sich, weil es so lange gedauert hat. Erfreut stellte er fest, dass wir alles gegessen hatten. Das sei das grösste Kompliment.
Satt und zufrieden marschierten wir zurück zu unserer HeiMatd.
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