Wind und Regen bescherten uns eine unruhige Nacht. Bis auf den Scheinwerfer, der das Haus oberhalb unseres Standplatzes beleuchtete, war es völlig dunkel. Gegen sechs Uhr morgens erwachten wir beide. Ein ungewohntes Geräusch liess uns horchen. Trapp, trapp, trapp machte es auf dem Camperdach. Was für ein Tierchen benutzt unser Häuschen als Spielwiese? Seit dem ein Marder an den Kabeln beim Motor genagt hat, möchten wir diese pelzigen Kerlchen gar nicht mehr in unsere Nähe lassen. Schnell öffnete ich die Dachluke und Heiner schaute zur Tür hinaus. Diese Aktivitäten vertrieben unseren Gast.
Mann stellte fest, dass unser Fahrzeug mittlerweile in einem kleinen See steht. Wir hofften, dass bis zum Aufbruch das Wasser weg ist, zumal der Nachschub von oben unterbrochen war.
Beim Frühstück schien bereits die Sonne und im Vergleich zu gestern abend war es mild. Der kleine See bei unserem Platz hatte sich verflüchtigt.
Während der Weiterfahrt konnten wir diese Berge endlich geniessen. Souverän steuerte mein Angetrauter unser Gefährt über die Paßstrassen. Sie sind nicht mit den Bergstrassen in unserer Heimat zu vergleichen. Hier geht es oft den Bergen entlang, manchmal durch einen kleinen Tunnel, öfters über eine Brücke von einem Abhang zum Nächsten. Mir standen mehr als einmal die Nackenhaare quer! Diese Brücken liessen mich nach Luft schnappen. Heiner lachte nur wenn ich mich wie oben auf der Achterbahn fühlte.
Aber die Aussicht in die herbstliche Landschaft war wunderschön.
Unterwegs kreuzten wir immer wieder Pilger. Es hat Auffallend viele Asiaten dabei.
Allmählich rollten wir wieder talwärts. Die Landschaft änderte das Aussehen, Rebhänge prägten das Bild, goldgelb wurde die vorherrschende Farbe.
Kurz vor der Siesta standen wir vor der Barierre des Campingplatzes in Villamartin. Auf den letzten zwei Plätzen konnte ich nicht waschen, hoffentlich klappt das hier, es ist dringend notwendig. Vergebens suchte ich im Sanitärgebäude die Waschmaschine. Schliesslich fragte ich die Platzbetreiberin. Ja, sie habe Maschinen, ich könne die Wäsche bei ihr abgeben und bekomme sie dann gewaschen zurück. Aufhängen könne man unter dem Dach neben dem Sanitärgebäude.
Später marschierten wir zum Monasterio de Sta. Maria de Carracedo. Dieses Kloster hat eine sehr alte Geschichte und anhand des grossen Besucherparkplatzes wohl auch kulturelle Bedeutung. Leider verstanden wir von der spanischen Beschriftung gar nichts, trotzdem war es die drei Euro Eintritt wert. Die Anlage hatte sehr grosse Ausmasse und bot sicher vielen Nonnen Unterkunft. Die Mauerresten, das was noch vorhanden ist und das was gepflegt und erhalten wird, machten Eindruck. Es war wiederum einige Fotos wert. Sobald wir das nächste Mal W-Lan haben, werden Fotos nachgeliefert.
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