Freitag. Heute fuhren wir über die schottische Grenze. Ein grosses Schild am Strassenrand hiess uns Willkommen in Schottland.
Die erste Ortschaft war Gretna Green und die wollten wir besichtigen. Berühmt ist der eher kleine Ort wegen den Eheschliessungen die man in früheren Jahren ganz unkompliziert beim Schmied schliessen konnte. Oft landeten (englische) jugendliche Ausreisser, deren Eltern gegen eine Eheschliessung waren, hier in der Schmiede und am Amboss wurde das Gelübde besiegelt. Auch heute kann man noch in der Schmiede sein Eheversprechen abgeben, aber es wird ganz anders vermarktet und man muss sich lange vorher anmelden.
Ein Kilt tragender Dudelsackpfeiffer stand spielend auf dem Platz, junge Männer im Schottenrock standen wartend daneben. Dann erschien eine weiss gekleidete Braut, raffte ihren Rock und verschwand eilig über die Stufen in der Schmiede. Der Zugang wurde abgesperrt, die Zeremonie war privat.
Wir machten Fotos, bummelten durch einige der zahlreichen Souvenierläden, tranken Kaffee, gingen zurück zu unserem Fahrzeug und setzten unsere Fahrt fort.
Schon die ersten Kilometer durch die schottische Landschaft gefielen uns sehr. Die Hügel sind höher geworden, das Land zum Teil rauer, wilder und allgegenwärtig die kleineren und grösseren Lochs.
Beim anvisierten Campingplatz hatten wir kein Glück: alles belegt.
Wir suchten im Navi einen anderen Platz und fuhren in diese Richtung los. Eigentlich sind wir schon weit genug gefahren, die Vorräte sind gefüllt, Wasser haben wir auch und in Schottland darf man frei stehen zum Übernachten. Als am Strassenrand ein geeigneter Parkplatz auftauchte, schwenkten wir von der Strasse ab und platzierten uns in einer angenehmen Position.
Heiner kontrollierte einmal mehr unseren linken Hinterreifen. Da haben wir zu wenig Luft. Schon vor einigen Tagen hat er den Reifendruck geprüft und nachgefüllt, nun ist schon wieder zu viel Luft entwichen. Mit dem Reparaturset von unserem Fahrzeughersteller machte Heiner eine Notfallreparatur. Ich suchte in der Zwischenzeit die nächstgelegene Garage die am Samstag angeblich offen sein soll. Die dreizehn Kilometer sollten wir morgen noch bewältigen können.
Wir verbringen eine angenehme, ruhige Nacht auf dem abgelegenen Parkplatz.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen