Freitag. Heute war Stadtbesichtigung angesagt. Wir fuhren mit dem Bus bis ins Zentrum.
Meine neue Kamera hatte Stadtpremiere. Vieles ist noch neu und ungewohnt für mich. In nächster Zeit werde ich mich langsam herantasten und ausprobieren. Die heutigen Bilder habe ich mit automatischer Einstellung gemacht. Nach der Ansicht auf dem Laptop fand ich einige passabel, einige überbelichtet und einige unbrauchbar.
Die Geschichte des Herzogtums Luxemburg geht bis auf das Jahr 963 zurück. Damals errichtete der Ardenner Graf Siegfried auf dem Bockfelsen seine Burg und legte damit den Grundstein der Stadt. Jahrhunderte später bauten die besten burgundischen, spanischen, französischen österreichischen und bundesdeutschen Ingenieure Luxemburg zu einer der stärksten Festungen aus.
Ein ausserordentliches Netz von 23 km unterirdischen Galerien und über 40'000qm bombensicherer Räume waren in den Fels gesprengt. Sie umfassten Aufenthalts- und Verteidigungsräume für Tausende Soldaten, sowie Werkstätten des Zeughauses, Küchen, Bäckereien, Schlachthaus usw.
10% der Festungsanlage sind heute noch sichtbar.
Unser Rundgang führte durch die Altstadt, vorbei an der Kathedrale, dem Grossherzoglichen Palast, durch Ladenpassagen, vornehme Geschäftsviertel, einer Altersresidenz und in der Glaskabine eines Lifts von der Oberstadt in die Unterstadt.
Nach der Besichtigung der Festungsmauer beendeten wir unseren Rundgang beim Justizpalast und strebten über das Viadukt, das das Petrusse-Tal überquert, dem Bahnhof zu. Und dort an der höchsten Stelle streifte mein pendelnder Arm den Verschlussdeckel meiner Kamera. Die Schutzkappe der Linse löste sich, fiel auf den Boden, rollte unter dem Geländer durch und fiel in die Tiefe. Mit vor Schreck offenem Mund starrte ich über das Geländer. Weit, weit unten sah ich Gebüsch, Rasen und die Schienen einer Garteneisenbahn. Das schien hoffnungslos. Trotzdem stiegen wir am Ende des Viadukts die Treppe ins Tal hinab. Wir suchten auf dem Rasen, in der Hecke, unter den Bäumen. Alles vergebens, die Suche blieb erfolglos. Es blieb nichts Anderes ausser auf dem Weg zur Bushaltestelle nach einem Geschäft mit dem entsprechenden Sortiment Ausschau zu halten.
Wir kraxelten wieder die Stufen hoch in die Oberstadt und studierten aufmerksam die Beschriftungen der Geschäfte. Kurz vor dem Bahnhof fanden wir einen Saturn, ein Geschäft wie der bei uns bekannte Media Markt. Hier hatte es passende Schutzkappen, sogar mit einer Befestigungsschnur. Die verliere ich nun bestimmt nicht mehr.
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