Dienstag, 27. Oktober 2015

27.10.15, Peschiera del Garda.

Dienstag. Unsere heutige Wanderung führte uns auf die Halbinsel Sirmione. Mildes Herbstwetter lieferte die idealen Bedingungen. Über etliche Kilometer konnten wir auf schönen Uferwegen marschieren. Wenn jedoch ein Hotel oder eine Villa bis an den See stiessen, mussten wir einen Umweg über die Strasse in kauf nehmen. Und immer wieder sahen wir Bauruinen. Manchmal mit, wie Finger, zum Himmel ragenden Armierungseisen, oder die Seitenwände fehlten. Nicht selten wuchert bereits Unkraut in den Ritzen und Spalten. Ein trostloser Anblick.

Auf der Strasse über die langgezogene Halbinsel herrschte viel Verkehr. Reisebus um Reisebus brachte Touristen zum begehrten Ausflugsziel. Imposant ragte die Burg in den stahlblauen Himmel. Durch das Stadttor gelangt man in die Altstadt mit allem was das Touristenherz erfreut. Was mich sehr erstaunte waren die vielen Eisdielen, oftmals direkt nebeneinander oder gegenüber. Ich hatte im Vorfeld gelesen, dass man hier unbedingt Eis probieren soll. Nun kann ich bestätigen: es ist wirklich sehr lecker!

Natürlich fröhnten wir auch heute unserem Geocaching Hobby. Die Koordinaten brachten uns zu einer treppenförmig angelegten Wiese mit Olivenbäumen. Ein Absatz war felsig und etwa vier Meter hoch und genau dort lag der Nullpunkt. Langsam näherten wir uns der Stelle, da rief jemand hinter uns. Sofort erkannten wir einen Gleichgesinnten. Ein junger Mann aus der Tschechoslowakei, der sich entschldigte, weil er nur wenig englisch konnte. Bald war das Gesuchte gefunden und unsere Namen eingetragen. Dann ein freundschaftlicher Händedruck, ein komplizenhaftes Lächeln und schon trennten sich unsere Wege wieder.

Im äussersten Bereich der Halbinsel sind die Überreste einer grossen römischen Villa die zur Zeit des Augustus an dieser aussichtsreichen Position in einem Olivenhain erbaut wurde. Die konnten schon damals großzügig bauen.

Den Heimweg zogen wir ohne Zwischenhalt durch. Auf den letzen Kilometern brach die Dämmerung über uns herein und bescherte uns einen außergewöhnlichen Anblick: der Vollmond als orange Kugel über dem Gardasee.
Nach insgesamt 22 Kilometern hatten wir unseren Ausgangspunkt wieder erreicht.

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