Frau stellte die Uhr schon gestern Abend auf Winterzeit. Bloss nicht zu früh aufstehen! Mann wollte heute morgen schon um acht in unserer 'HeiMatd umme nusche'.
Ein geknurrtes: wir können frühestens um zehn Uhr bezahlen, liess ihn nochmal unter die Decke schlüpfen.
Normalerweise bringt er mir am morgen den ersten Kaffee ans Bett. Auf diesem Campingplatz funktioniert das mit der Kaffeemaschine jedoch gar nicht. Bei jedem Versuch die Maschine zu starten produzierten wir einen Stromausfall. Deshalb muss ich den Kaffee am morgen, wie früher, selbst aufbrühen.
Unser Frühstück genossen wir ohne Eile und waren dann Punkt zehn Uhr startklar. Langsam kurvten wir durch die engen Campingplatzgassen und standen fünf Minuten später vor der noch geschlossenen Rezeption.
Weit und breit keine verantwortliche Person. Nach ratlosem hin- und herlaufen, vergeblichem Hinweis oder Telefonnummer suchen, traute ich mich beim Nebengebäude auf eine Klingel zu drücken. Keine Reaktion. Aus einer der Gassen kam ein Ehepaar. Mit ihrer Mithilfe schafften wir es die Nonna zu mobilisieren. Mit viel Palaver erklärte sie, dass sie den Platz 31 Jahre geführt habe und jetzt nur noch wenig mache. Wenn wir noch bezahlen müssen, wolle sie die Schwiegertochter rufen, die mache jetzt alles. Die Schwiegertochter tauchte nach weiteren etlichen Minuten mit wuscheligen Haaren und verschlafenem Gesicht auf. Hmmm, wenn die Frau unsere zwei Übernachtungen gleich bei der Ankunft kassiert hätte, wäre sie nicht von uns geweckt worden.
Endlich konnten wir unsere Weiterreise starten.
Die ersten Stunden war es eine wunderschöne, abwechslungsreiche Fahrt, zuerst dem See entlang, dann über und durch die Hügel Richtung Verona. Die Ebene der Lombardei überzeugte uns nicht und die Strassen erst recht nicht. In den Schränken hüpften die Pfannen und das Geschirr klapperte laut, das Besteck kullerte von einem Fach ins andere. Die noch ungewohnte Strassenbeschilderung erforderte volle Konzentration von uns beiden. Plötzlich mussten wir laut lachen. In der Nähe eines Einkaufszentrums stand ein Weihnachtsmann in Vollmontur und mit Rauschebart am Strassenrand und winkte den vorbeifahrenden Fahrzeuen.
Am winken waren auch immer wieder knapp bekleidete 'Gemüseverkäuferinnen'. Heiner fragte ob er zurück winken dürfe. Klar darf er winken... ich bin ja kein Unmensch, bloss wenn er denen Geld geben will werde ich zum feuerspeienden Drachen.
In der Region des Gardasees wurden die Häuser und die Gegend merklich gepflegter. Müde von der Fahrerei steuerten wir den Campingplatz bei Peschiere del Garda an. Unser Stellplatz am See brachte uns zum Entschluss drei Nächte zu bleiben.
Von meinem Sony Xperia™-Smartphone gesendet
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