Blog von unterwegs mit dem Wohnmobil. Ziel: Europa und die Welt bereisen solange es Spass macht und die Gesundheit erlaubt. Tagebuch vom Jakobsweg Basel - Vezelay - Limoges - Orthez, Bilbao - Ribadeo - Santiago - Finisterra 27. Juli 2013 bis 28. Dez. 2013
Freitag, 30. Oktober 2015
30.10.15, Venedig
Als erstes kauften wir uns eine Dreitageskarte für Bus und Wasserbus. Danach ging es mit grossen Augen über Brücken und durch Gassen.
Ich wusste, dass Venedig zur Hauptsache Wasserstrassen hat. Aber, dass die Anlieferung für die Geschäfte auch so erledigt wird ... oder der Totenwagen auch ein Boot ist (der Friedhof liegt auf einer Insel)haben wir heute gesehen. Sogar die Sanität hat keine andere Wahl:
Ein grossartiger Anblick bot sich uns, als die Queen Elisabeth vom Lotsenboot zum Auslaufen gebracht wurde:
Das Wetter meinte es heute gut mit uns und wir konnten den Tag in vollen Zügen geniessen.
Wir freuen uns auf morgen!
Donnerstag, 29. Oktober 2015
29.10.15, Mestre
Nicht weit vom Campingplatz liegt der Parco San Giuliano, ein weitläufiger noch relativ neuer Park mit Wiesen und Strässchen zum Rad fahren, joggen oder spazieren. Wir konnten sogar einen ersten Blick auf Venedig und die vorgelagerte Lagune erhaschen.
Nicht weit vom Parco befindet sich das Forte Marghera. Eine interessant angelegte Festung, die heute offenbar dem Verfall preisgegeben wird. Einige Gebäude werden noch benutzt für kulturelle Veranstaltungen oder Ausstellungen. Aber damit reicht das Geld bei weitem nicht um eine solche Anlage zu pflegen und erhalten.
Mittwoch, 28. Oktober 2015
28.10.15, Peschiere del Garda - Mestre / Venedig
Die Fahrt Richtung Venedig verlief bei trüben, regnerischen Verhältnissen unspektakulär.
Einzig: bisher glaubten wir die Franzosen seien draufgängerische Fahrer, die Italiener sind jedoch immun gegen sämtliche Verkehrsregelungen! Da werden Geschwindigkeiten überschritten, Überholverbote ignoriert, über Sperrflächen und doppelte Sicherheitslinen gefahren und sogar Einspurflächen des Gegenverkehrs werden missachtet. Autofahrer die sich an Geschwindigkeitsbegrenzungen halten kommen sich blöd vor.
Am frühen Nachmittag erreichten wir den Campingplatz vor den Toren Venedigs. Eine saubere, gepflegte Anlage mit Hallenbad und Wellnessbereich. Ideal um den morgigen Regentag auszusitzen. Ab Freitag soll das Wetter wieder trocken werden und ab dann wollen wir Venedig erobern!
Dienstag, 27. Oktober 2015
27.10.15, Peschiera del Garda.
Dienstag. Unsere heutige Wanderung führte uns auf die Halbinsel Sirmione. Mildes Herbstwetter lieferte die idealen Bedingungen. Über etliche Kilometer konnten wir auf schönen Uferwegen marschieren. Wenn jedoch ein Hotel oder eine Villa bis an den See stiessen, mussten wir einen Umweg über die Strasse in kauf nehmen. Und immer wieder sahen wir Bauruinen. Manchmal mit, wie Finger, zum Himmel ragenden Armierungseisen, oder die Seitenwände fehlten. Nicht selten wuchert bereits Unkraut in den Ritzen und Spalten. Ein trostloser Anblick.
Auf der Strasse über die langgezogene Halbinsel herrschte viel Verkehr. Reisebus um Reisebus brachte Touristen zum begehrten Ausflugsziel. Imposant ragte die Burg in den stahlblauen Himmel. Durch das Stadttor gelangt man in die Altstadt mit allem was das Touristenherz erfreut. Was mich sehr erstaunte waren die vielen Eisdielen, oftmals direkt nebeneinander oder gegenüber. Ich hatte im Vorfeld gelesen, dass man hier unbedingt Eis probieren soll. Nun kann ich bestätigen: es ist wirklich sehr lecker!
Natürlich fröhnten wir auch heute unserem Geocaching Hobby. Die Koordinaten brachten uns zu einer treppenförmig angelegten Wiese mit Olivenbäumen. Ein Absatz war felsig und etwa vier Meter hoch und genau dort lag der Nullpunkt. Langsam näherten wir uns der Stelle, da rief jemand hinter uns. Sofort erkannten wir einen Gleichgesinnten. Ein junger Mann aus der Tschechoslowakei, der sich entschldigte, weil er nur wenig englisch konnte. Bald war das Gesuchte gefunden und unsere Namen eingetragen. Dann ein freundschaftlicher Händedruck, ein komplizenhaftes Lächeln und schon trennten sich unsere Wege wieder.
Im äussersten Bereich der Halbinsel sind die Überreste einer grossen römischen Villa die zur Zeit des Augustus an dieser aussichtsreichen Position in einem Olivenhain erbaut wurde. Die konnten schon damals großzügig bauen.
Den Heimweg zogen wir ohne Zwischenhalt durch. Auf den letzen Kilometern brach die Dämmerung über uns herein und bescherte uns einen außergewöhnlichen Anblick: der Vollmond als orange Kugel über dem Gardasee.
Nach insgesamt 22 Kilometern hatten wir unseren Ausgangspunkt wieder erreicht.
Montag, 26. Oktober 2015
26.10.15, Peschiera del Garda.
Montag. Ein sonniger Tag am See. Verlockend für einen grossen Spaziergang dem Ufer entlang. Ausgerüstet mit Rucksack, Fotoapparat und Picknick wanderten wir gegen das Städtchen. Das nahe Ende der Saison ist bereits spürbar, einige Geschäfte und Hotels sind bereits geschlossen. Trotzdem sind heute viele Leute am flanieren. Die milde Herbstluft lässt sogar ein Verweilen mit kurzen Ärmeln zu. In den Gassen von Peschiera kann man Schaufenster um Schaufenster bewundern, könnte kaufen, kaufen, so ein grosses Angebot hat es.
Wir erstehen Produkte aus der Region. Die sind irgendwann aufgegessen und es hat wieder neues Platz.
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Sonntag, 25. Oktober 2015
25.10.15, Lavena Ponte Tresa - Peschiera del Garda.
Frau stellte die Uhr schon gestern Abend auf Winterzeit. Bloss nicht zu früh aufstehen! Mann wollte heute morgen schon um acht in unserer 'HeiMatd umme nusche'.
Ein geknurrtes: wir können frühestens um zehn Uhr bezahlen, liess ihn nochmal unter die Decke schlüpfen.
Normalerweise bringt er mir am morgen den ersten Kaffee ans Bett. Auf diesem Campingplatz funktioniert das mit der Kaffeemaschine jedoch gar nicht. Bei jedem Versuch die Maschine zu starten produzierten wir einen Stromausfall. Deshalb muss ich den Kaffee am morgen, wie früher, selbst aufbrühen.
Unser Frühstück genossen wir ohne Eile und waren dann Punkt zehn Uhr startklar. Langsam kurvten wir durch die engen Campingplatzgassen und standen fünf Minuten später vor der noch geschlossenen Rezeption.
Weit und breit keine verantwortliche Person. Nach ratlosem hin- und herlaufen, vergeblichem Hinweis oder Telefonnummer suchen, traute ich mich beim Nebengebäude auf eine Klingel zu drücken. Keine Reaktion. Aus einer der Gassen kam ein Ehepaar. Mit ihrer Mithilfe schafften wir es die Nonna zu mobilisieren. Mit viel Palaver erklärte sie, dass sie den Platz 31 Jahre geführt habe und jetzt nur noch wenig mache. Wenn wir noch bezahlen müssen, wolle sie die Schwiegertochter rufen, die mache jetzt alles. Die Schwiegertochter tauchte nach weiteren etlichen Minuten mit wuscheligen Haaren und verschlafenem Gesicht auf. Hmmm, wenn die Frau unsere zwei Übernachtungen gleich bei der Ankunft kassiert hätte, wäre sie nicht von uns geweckt worden.
Endlich konnten wir unsere Weiterreise starten.
Die ersten Stunden war es eine wunderschöne, abwechslungsreiche Fahrt, zuerst dem See entlang, dann über und durch die Hügel Richtung Verona. Die Ebene der Lombardei überzeugte uns nicht und die Strassen erst recht nicht. In den Schränken hüpften die Pfannen und das Geschirr klapperte laut, das Besteck kullerte von einem Fach ins andere. Die noch ungewohnte Strassenbeschilderung erforderte volle Konzentration von uns beiden. Plötzlich mussten wir laut lachen. In der Nähe eines Einkaufszentrums stand ein Weihnachtsmann in Vollmontur und mit Rauschebart am Strassenrand und winkte den vorbeifahrenden Fahrzeuen.
Am winken waren auch immer wieder knapp bekleidete 'Gemüseverkäuferinnen'. Heiner fragte ob er zurück winken dürfe. Klar darf er winken... ich bin ja kein Unmensch, bloss wenn er denen Geld geben will werde ich zum feuerspeienden Drachen.
In der Region des Gardasees wurden die Häuser und die Gegend merklich gepflegter. Müde von der Fahrerei steuerten wir den Campingplatz bei Peschiere del Garda an. Unser Stellplatz am See brachte uns zum Entschluss drei Nächte zu bleiben.
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Samstag, 24. Oktober 2015
24.10.15, Ponte Tresa
Nach dem Besuch des Marktes und dem Mittagessen machten wir einen kleinen Spaziergang.
Links vom Wasser: Schweiz, rechts: Italien.
Freitag, 23. Oktober 2015
23.10.15, Winterthur - Ponte Tresa.
Freitag. Liebe Freunde, es gibt wieder zu lesen von uns.
Ursprünglich wollten wir am Dienstag losfahren, stattdessen verbrachten wir noch etwas Zeit mit unseren Enkelkindern in Frenkendorf. Am Mittwochabend kochte unsere Tochter Denise so ein leckeres Essen, dass wir mit den vollen Bäuchen kaum fähig waren unsere Ware in den Camper zu laden.
Gestern nachmittag rollten wir dann gemächlich Richtung Winterthur. Wir waren mit meiner Schwester zum Nachtessen verabredet. Dieses verspätete Geburtstagsessen hatte sie noch zugut und ihre Wahl fiel auf das Restaurant 'zum bunten Hund'. Ein kleines Lokal mit gemütlicher Atmosphäre und ausgezeichnetem Essen. Entsprechend spät krochen wir in unsere Kojen. Heute morgen machten wir gleich nach dem aufstehen unser Fahrzeug startklar und anschliessend gingen wir zu Christina frühstücken.
Um elf Uhr starteten wir stadtauswärts, immerzu Richtung San Bernardino. Lange Zeit suchte ich die Sonne vergeblich. Bis kurz vor Wildhaus hielt sich der Hochnebel hartnäckig. Aber ab da genossen wir die leuchtenden Farben des Herbstes, die noch sattgrünen Wiesen mit den braunen Kühen und über allem weiss überzogene Bergspitzen. Kalenderbilder. Hinter der Autoscheibe wurde es so warm, dass ich die Heizung ausschalten konnte. Trotzdem kamen wir dem ersten Schnee recht nah! Links und rechts der Strasse vermochte sich das kühle Weiss an den den Schattenflecken zu halten.
Am späten Nachmittag reihten wir uns in die Kolonne vor dem Grenzübergang bei Ponte Tresa ein. Bald nach dem Grenzübergang konnten wir den Campingplatz ansteuern.
Morgen wollen wir hier den Markt besuchen und erst übermorgen Richtung Venedig weiterfahren.
Die aktuelle Reise dauert bloss bis Mitte November, wir haben anschliessend mehrere Hilfseinsätze daheim.
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