Mittwoch. Vor einigen Tagen hatte ich einen Wasserschaden entdeckt. Beim Kühlschrank drückte seitlich Feuchtigkeit durch und jedes mal wenn ich die Fussmatte beim Eingang entfernte, bemerkte ich Feuchtigkeit unter dem Teppich. Zuerst glaubte ich, das sei Kondenswasser vom Wasserkanister. Dann entdeckte ich im hintersten Winkel beim Kühlschrank eine graue Schimmelstelle. Iiigitt! Frau holte Schraubenzieher und demontierte Schaft und Schublade unter dem Wasserbecken. Ich befürchtete eine undichte Wasserzufuhr oder Ablauf. Zufrieden stellte ich fest: in dem Bereich ist alles trocken.
Aber woher kommt das Wasser und wie schnell geht das? Ich behandelte den Schimmel, reinigte und trocknete die Ecke und Kante. Dann warteten wir ab. Nach einem Tag war wieder Feuchtigkeit sichtbar. Hmm, das muss vom Kühlschrank kommen. Ist der Ablauf für das Kondenswasser verstopft? Innerhalb vom Kühlschrank sah alles normal aus. Heiner öffnete das untere Kühlschrankgitter aussen am Fahrzeug und da entdeckten wir das Korpus Delikti: der Auffangbehälter für das Kondenswasser liegt auf dem Heizrohr auf. Dummerweise ist dieser Behälter aus Plastik! Welcher Idiot montiert eine Plastikschale auf einem Metallrohr das heiss wird???
Auf der ganzen Länge der Kontaktfläche ist der Behälter geschmolzen, das Wasser tropft auf das darunter liegende Blech, läuft zwischen Wand und Kühlschrank auf den Boden und drückt an der tiefsten Stelle zwischen Wand und Boden durch. So ein Mist! Nun hat Heiner behelfsmässig einen Ersatzbehälter unter den Schlauch gestellt. Diesen Behälter müssen wir täglich leeren, bis wir eine andere Lösung haben.
Um elf Uhr zogen wir ausgerüstet mit Wanderschuhen und Rucksack los. Geplant war eine Rundwanderung von 15 Kilometern. Das Wetter stimmte, die Kondition auch, Bedingungen für einen perfekten Tag.
Die Gegebenheiten auf dem Wanderweg waren nicht immer optimal. Dort wo Brennnesseln und wilde Brombeeren den Weg komplett überwuchert hatten mussten wir auf einen Acker ausweichen, dafür war ein Grossteil der Strecke abseits der Strasse.
Auf den letzten fünf Kilometern stiessen wir auf einen einfachen Verkaufsstand einer Imkerin.
Kaum standen wir neben dem Tisch sahen wir die Frau quer über die Wiese auf uns zu kommen. Die Bienenstöcke standen an anderen Ende des Feldes. Geduldig erklärte uns die engagierte Frau die verschiedenen Honigsorten und reichte uns jeweils eine Kostprobe. Wir kauften einen dunklen, aromatischen Honig aus den Wald und einen hellen Rapshonig. In einem grossen Glas sahen wir eingelgte Zitronenscheiben. Heiner wollte wissen was das sei. Dies sei Medizin: Zitrone, Ingwer und Honig. Wenn man häufig müde, erschöpft oder krankeitsanfällig sei, solle man einen Kaffeelöffel voll in warmem oder kalten Wasser auflösen und trinken. Das soll man am Vormittag machen, es gibt Energie für den ganzen Tag. Auf keinen Fall höher Dosieren und nicht am Nachmittag oder Abend trinken, sonst schläft man nicht mehr.
Sie wollte wissen woher wir kommen und ob wir heute mit den Bikes unterwegs seien. Ahh, so weit marschiert. Sie nahm ein Glas mit braunen Körnchen und forderte mich auf die Hand auszustrecken. Sie streute mir einige der Körnchen in die Hand und wies mich an das in den Mund zu nehmen und dann zu lutschen wie ein Lolli, nicht kauen und möglichst lange im Mund behalten. Auch Heiner bekam eine Portion in die Hand. Das sei Propolis und kann auf diese Weise über die Mundschleimhaut vom Körper gut aufgenommen werden. Das gebe uns Energie für den Heimweg. Beschwingt nahmen wir die restlichen Kilometer unter die Füsse.
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