Freitag. Wir fahren durch sehr spährlich besiedeltes Gebiet.
Einkaufen gestaltet sich schwierig. In einem kleinen Ort erspähen wir Früchte- und Gemüsekisten vor einem Haus. Wir stoppen am Strassenrand (ausnahmsweise ist die Strasse breit genug) und betreten den winzigen 'Supermercado'. Ein Laden, nicht grösser als ein Wohnzimmer, vollgestopft mit Lebenmitteln und Dingen für den täglichen Bedarf. Vor dem Ladentisch stehen zwei ältere Kundinnen und halten einen ausgiebigen Schwatz mit der Verkäuferin. Mit drei Personen ist der Raum eigentlich voll, trotzdem dürfen wir noch bei der Tür stehen. Mehr Bewegung ist nicht möglich. Nach hinten bis zum Kühlschrank zu gelangen ist blosses Wunschdenken. Wir legen die Früchte die wir draussen in Tüten gepackt haben auf den schon vollen Ladentisch. Die Frauen unterbrechen ihren Schwatz, die Kundinnen mustern uns ausgiebig während die Verkäuferin die Preise unserer Ware zusammenzählt. Sie legt uns einen Kassenzettel vor, worauf wir den Preis ablesen können. Wir bezahlen und verabschieden uns. Daraussen schauen wir uns lachend an und sind uns einig: mehr als drei Schritte konnten wir drinnen bestimmt nicht machen.
Als schwierig entpuppt sich auch der Weg zum Ortsausgang weil in der Ortsmitte wegen Baumschnittarbeiten die Hauptstrasse gesperrt ist. Was für einen Kleinwagen problemlos geht ist mit dem Wohnmobil nicht unbedingt einfach, zumal an der Wegvariante dann noch ein Baugerüst die enge Strasse noch enger macht.
Wir schlängeln uns durch den Ort und den Berg hoch. Die Hügel in dieser Gegend sind löcherig wie ein Käse. Felsenwohnungen, manchmal so gut in die Landschaft eingefügt, dass nur ein Kamin den Wohnraum verrät.
Nach weiteren Kilometern durch einsamstes Gebiet erreichen wir den abseits gelegenen Campingplatz in der Sierra Maria.
Wir installieren uns und sitzen für den kleinen Lunch draussen an der Sonne. Ich entdecke, dass gute Geräte in der Waschküche stehen und nutze diese Gelgenheit sofort.
Samstag. Draussen ist strahlender Sonnenschein, trotzdem sitzen wir am Vormittag vor dem Laptop. Schreiben und Fotos sortieren, bearbeiten oder löschen ist wieder einmal nötig. Am Nachmittag machen wir eine zweieinhalbstündige Wanderung.
Das hat gut getan. Frau macht am Abend frisches Brot und weil das so gut duftet, können wir nicht bis zum Frühstück warten mit anschneiden.
Sonntag. Heute darf die Wanderung etwas grösser sein.
Auf den ersten Kilometern werden wir von einer getigerten Katze begleitet. Erst als bei einer Finca die Hunde bedrohlich nah kommen, kehrt das Büsi um und sucht sich einen eigenen Weg. Zum Glück wissen wir, dass Katzen einen hervorragenden Orientierungssinn haben, trotzdem bleibt ein leiser Zweifel. Sie ist immerhin etwa sechs Kilometer mit uns mitmarschiert.
Wir finden den Heimweg mit Hilfe unserer elektronischen Geräten, bei uns, vor allem bei mir, ist nicht so ein guter Orientierungssinn eingebaut. Zuhause zeigt das GPS zwölf marschierte Kilometer an.
Es ist nochmal backen angesagt. Gestern und heute morgen haben wir mehr Brot gegessen als gerechnet, jetzt reicht es nicht fürs nächste Frühstück. Nochmal Brotteig kneten und backen. Und später wage ich mich wieder einmal an einen Kuchen. Wir besuchen morgen unsere Freunde in Balsicas/Los Alcazares und da möchte ich einen Kuchen mitbringen. Das Rezept für den Apfelstreuselkuchen habe ich von Doreen's Blog https://www.kochen-und-backen-im-wohnmobil.de/
Montag. Die Katze ist wieder auf dem Campingplatz, Heiner hat sie gesehen.
Heute ist die Landschaft neblig verhüllt. Es sieht nach Regen aus. Auch der Wetterbericht ist nicht das was sich Touristen wünschen.
Wir packen zusammen und starten die Fahrt ans Mar menor.
Unterwegs halten sich die Wassermassen von oben in Grenzen.
Etwas erstaunt werden wir im Sunshinehouse begrüsst: Haben wir uns im Datum geirrt? Chönzom fragt: heute ist doch der erste? Nein, heute ist der zweite Dezember.
Trotzdem werden wir freudig begrüsst und wir geniessen die Stunden zusammen. Es gibt einiges zu erzählen.
Nach dem Verabschieden fahren wir wenige Kilometer bis zum Stellplatz in Los Narejos und richten uns hier für eine Nacht ein. Seit dem Mittag regnet es und es sieht nicht nach einem Unterbruch aus.
Ab morgen geht es in mehr oder weniger direkter Linie in sechs Etappen nach Hause.
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