Dienstag, 3. November 2015

3.11.15, Bologna

Dienstag. Von Bologna wussten wir nicht viel. Man soll hier unbedingt Tortellini probieren und natürlich die weltberühmte Sauce Bolognese, vorzugsweise mit Tagliatelle (mit Spaghetti sei es verpönt) zudem geniesse der Feinschmecker den Mortadella von Bologna. Wir machten uns also mit kulinarischen Erwartungen auf den Weg in die Stadt. Mit dem Bus war das Ziel in fünfzehn Minuten erreicht. Eine Touristinfo suchten wir vergebens, also kauften wir an einem Kiosk einen Ministadtführer (den gab es sogar auf deutsch). Nun erfuhren wir, dass die Wurzeln der Stadt bis ins 10. Jahrhundert vor Christus reichen. Über die Jahrhunderte entstand eine bewegte  Geschichte. Berühmt ist die Universität, die Studierende von weither anlockt.

In der Altstadt konnten wir alte Bauwerken bewundern und staunten nicht schlecht über die vielen Arkaden. Wie in Bern kann man auch hier im Schatten, oder geschützt vor Regen, stundenlang flanieren, Schaufenster betrachten oder einkaufen gehen.
In einem Lokal das traditionelle hausgemachte Gerichte versprach kehrten wir ein. Mann bestellte Tortellini, Frau Tagliatelle mit Ragoú (dies bezeichnet die Bologneser Sauce). Wir erlebten eine Gaumenfreude der besonderen Art! Ohhh, war das lecker! Das kann man nicht beschreiben, das muss man einfach geniessen.

Noch ganz selig von dem kulinarischen Erlebnis schwebten wir durch die Gassen.
Plötzlich standen wir vor dem Torre Asinelli, einem der Geschlechtertürme. Im Mittelalter bauten die reichen Geschlechter einen Turm neben ihren Palästen der angeblich der Verteidigung diente, jedoch eher ihren Reichtum symbolisierte. Heute stehen noch 23 dieser Türme. Heiner zückte seine Geldbörse und entrichtete die Eintrittsgebühr. Der Turm der Asinelli hat eine Höhe von 97 Meter. Entsprechend viele Holzstufen führen aufwärts. Wir mussten auf dem Weg nach oben viele Verschnaufpausen machen. Endlich war es geschafft und wir konnten einen wunderschönen Rundumblick über die Stadt geniessen.

Wieder auf dem Erdboden steuerten wir geradewegs auf die Basilica Santo Stefano zu. Nebst der speziellen Architektur bietet dieses Gebäude ein kleines Museum und einen Shop mit Produkten die von den Mönchen hergestellt werden.

Gegen Schluss unser Besichtigungstour erreichten wir die Basilica di San Petronio. Mit ihren Massen gehört sie zu den grössten christlichen Kirchen. Der Bau zog sich über mehrere Jahrhunderte hin. Den Bauplänen nach sollte sie den Petersdom von Rom übertreffen. Die Ausführung der ursprünglichen Baupläne wurde jedoch vom Kirchenstaat verhindert. Der Petersdom soll die grösste Kirche bleiben. Bevor man in das Gebäude darf, wird man von der Polizia unter die Lupe genommen und alle Taschen und Rucksäcke werden inspiziert. Das Innere wirkte auf mich eher kühl und distanziert, ich suchte bald wieder den Ausgang. Vielleicht hatte einfach genug von dem ganzen Rummel.

Genau gegenüber der Basilica entdeckte ich die Touristen Information. Zu spät... jetzt wollten wir nach Hause. Vieles was noch sehenswert wäre haben wir nicht gesehen. Von den zehn gut erhaltenen Stadttoren haben wir nur gerade eines besichtigt.
Ein zweiter Besuch dieser Stadt ist nicht ausgeschlossen.
Die Bushaltestelle für die Rückfahrt war etwa 300 Meter weiter vorn als die Gegenüber bei der Ankunft. Das Ticket kauft man vorher im Tabaci (das wussten wir bereits) und stempelt es nach dem Einsteigen im Bus.
Der Bus brauste 15 Minuten vor der Abfahrtszeit zur Haltestelle. Der Chaufeur war am telefonieren. Während der ganzen Wartezeit telefonierte er lauthals und liess dabei den Motor laufen. Pünktlich fuhr er los, er telefonierte immer noch. Über Kreuzungen und Einspurstrecken fuhr er einhändig, mit der anderen presste er das Handy ans Ohr... mal links, mal rechts, je nachdem welche Hand er zum fahren brauchte. Stadtauswärts wurde das Telefonat dann beendet und das Handy verstaut. Einige Minuten später klingelte es und munter wurde wieder während dem Fahren telefoniert. Trotzdem erreichten wir den Campingplatz wohlbehalten. Ist das jetzt den Fahrkünsten oder einem Heer von Schutzengeln zuzuschreiben?

P.S. Den Mortadella verspeisten wir zum 'znacht'. Mhhhhhm!

Von meinem Sony Xperia™-Smartphone gesendet.

1 Kommentar:

  1. Liebe Madeleine
    Vielen Dank für die gluschtige Beschreibung von Bologna mit seinen kulinarischen Genüssen.
    Wir wünschen euch weiterhin unfallfreie Fahrt und immer einen Schutzengel.
    Fredy und Myrta

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