Blog von unterwegs mit dem Wohnmobil. Ziel: Europa und die Welt bereisen solange es Spass macht und die Gesundheit erlaubt. Tagebuch vom Jakobsweg Basel - Vezelay - Limoges - Orthez, Bilbao - Ribadeo - Santiago - Finisterra 27. Juli 2013 bis 28. Dez. 2013
Montag, 28. September 2015
28.9.15, Oberdorf
Am Freitag konnten wir unseren neuen Mietern die Schlüssel zum Haus übergeben. Wir hatten uns schon Gedanken gemacht, wie das mit dem leeren Haus über den Winter geht. Somit wären wir diese Sorge los.
Das schöne Wetter lockt uns in den Garten (bei Tochter und Schwiegersohn), wo einige Herbstarbeiten anstehen.
Nächste Woche wollen wir in anderen Teilen der Schweiz Besuche machen, übernächste Woche nochmal Gartenarbeiten erledigen und am 20. Oktober fahren wir wieder los.
Montag, 21. September 2015
21.9.15, Westweg 8. Tag.
Nach einem wunderschönen Wandertag von Hinterzarten über Titisee bis Thurner/St. Märgen haben wir uns entschlossen den Westweg hier zu beenden. Mehrere Gründe führen zu diesem Entschluss. Der wichtigste: der tägliche Kampf um ein Bett! Ich habe schon von den Wanderern mit leichtem Gepäck, bezw. Gepäcktransport geschrieben. Da es sich oft um ganze Gruppen handelt die die Unterkünfte belegen, müssen wir in oftmals einige Kilometer vom Weg entfernte Unterkünfte ausweichen. Heute, nach einigem erfolglosen Telefonieren, hat Frau gesagt: jetzt reichts!
Der zweite Grund: die Etappe gestern hat bei Heiner Ischiasbeschwerden ausgelöst. Die schwierige Unterkunftsituation fordert von uns längere Etappen als gewünscht bezw. erträglich sind.
Und nicht zuletzt: die Schlechtwetterfront die auf uns zu kommt. Das müssen wir nicht nochmal haben.
Wir fahren morgen nach Hause.
Sonntag, 20. September 2015
20.9.15, Westweg 7. Tag.
Heute morgen war eile angesagt. Zügig packen, rasch frühstücken, bezahlen und ab auf den Bus. Die drei Kilometer bis Notschrei liessen wir uns fahren, dort konnten wir wieder in die Route einsteigen.
Erst führte uns der Weg sanft bergan, dann wurde es immer steiler. Zwischendurch zwei, drei mal etwas flacher, als eine willkommene Erholung.
Das Allerbeste: es blieb trocken! Manchmal sahen wir blauen Himmel oder fühlten wärmende Sonnenstrahlen. Auf dem 'Stübenwasen' bestaunten wir die 'längste Baumliege der Welt'. Ein liegender Baumstamm mit seitlich angebrachten Sufen zum erklimmen der hölzernen Liegesitzen.
Vor dem letzten und steilsten Teil des Aufstiegs auf den Feldberg nutzten wir die Gelegenheit bei der St. Wilhelmer Hütte eine nahrhafte, heisse Suppe zu bestellen.
Auf dem Gipfel hatte es Nebel und es wehte ein kühler Wind. Was mich jedoch wirklich ärgerte war, dass wir das Feldbergtor verpassten. Im Nachhinein stellten wir fest, dass wir die Route hätten verlassen und zum Turm hätten marschieren müssen. Da es neblig war wollten wir nicht die zwanzig Minuten zum Turm laufen. Einen Hinweis fanden wir nirgends.
Abwärts wurden unsere Beine und Füsse arg beansprucht. Über eine weite Strecke hatte es viele Wurzeln, Steine oder kleine Rinnsale.
Müde und total geschafft erreichten wir nach 26 Kilometern den schönen und bekannten Ort Hinterzarten. Eine Passantin zeigte uns den Weg zum Hotel und ersparte uns damit einen Umweg.
Samstag, 19. September 2015
19.9.15, Westweg 6. Tag.
Unsere Schlummermutter verwöhnte uns mit einem üppigen Frühstück. Ihr Mann informierte uns derweil, dass einige hundert Meter nach dem Wiedener Eck der Wanderweg mit einem Zaun versperrt sei. Wir sollen das nicht beachten und einfach drüber steigen, es sei der offizielle Westweg. Der Landbesitzer sei mit allen Leuten im Streit. Niemand könne es ihm recht machen und das mit der Sperrung sei sein neuester Streich. Wir sollen uns doch in Pforzheim beschweren. Wenn sich genügend Leute melden, müsse der Schwarzwaldverein etwas unternehmen und das sei wirklich dringend notwendig.
Gespannt was uns der heutige Tag bringen mag machten wir uns auf den Weg. Der Aufstieg zum Wiedener Eck gestaltete sich doch nicht so anstrengend wie gestern befürchtet. Hinter dem Berggasthof tauchte der Westweg auf einem sanft ansteigenden Strässchen in ein Stück Wald, der bald abgelöst wurde von weiten Weiden, mit Sicht auf einzelne verstreut liegende Gehöfte. Vor einem der Höfe mussten wir nach rechts auf einen Pfad abbiegen und standen nach etwa 100 Metern tatsächlich vor einer Sperrung und einem Fahrverbotsschild mit der Aufschrift: Privat! Durchgang verboten! Ohne die Vorinformation wären wir recht am Zweifeln gewesen. So aber stiegen wir mutig über die Drähte und hofften, dass der Bauer nicht mit dem Gewehr kommt. Der weitere Weg führte auf sehr schmalem Pfad zwischen zwei Weidezäunen durch. Links und rechts Stacheldraht, Flucht nicht möglich. Wir mussten aufpassen, dass wir mit unserem Gepäck oder den Jacken nicht hängen blieben, hatten also gar keine Zeit um nach dem bösen Bauern Ausschau zu halten. Nach etwa einem Kilometer näherten wir uns einer rotweissen Barriere. Wieder ein Fahrverbot mit der selben Beschriftung, diesmal in die andere Richtung. Daneben hing jedoch ein Plakat mit dem Hinweis für Westwegwanderer, dass man trotzdem weiter wandern darf.
Auch heute konnten wir nicht auf die Regenmontur verzichten. Mutig hatten wir am Morgen die Regensachen im Rucksack verstaut um sie gegen Mittag eilig hervor zu zerren. Missmutig, mit gesenktem Kopf damit die Brille nicht nass wird, stapfte ich hinter Heiner her. Gerade als ich schimpfen wollte, tauchte vor uns eine Schutzhütte auf. So schnell habe ich noch selten überholt.
Bald nach uns suchte noch ein älteres Ehepaar aus Hamburg und ein junger Mann aus Münster Schutz.
Den Regenguss nutzten wir gleich für den Lunch. Danach lief es beinahe von selbst und ohne weiteren Regen bis Notschrei. Diese Passhöhe hat den Namen wegen dem Gesuch der Bürger an die Regierung für den Bau einer Verbindungsstrasse bekommen.
Wir hätten auch beinahe einen Notschrei losgelassen, denn schon wieder drohten dunkle Wolken. Eilig suchten wir den Eingang zum Bauernkaffee. In der Gaststube störte uns dieser zweite heftige Regenguss nicht.
Wir erkundigten uns nach einer Wegmöglichkeit hinunter nach Mückenbrunn. Unser heutiges Quartier liegt nicht direkt am Westweg.
Tja, auf dem Weg zum Hotel erwischte uns der Regen doch nochmal.
Morgen gibt es über den Feldberg eine längere Etappe. Wir hoffen auf einen trockenen Tag.
Freitag, 18. September 2015
18.9.15 Westweg 5. Tag.
Hoffnungsvoll starteten wir unsere heutige Etappe. Hoffentlich regnets nicht, hoffentlich gibts keinen Nebel, hoffentlich können wir die viel gerühmten Aussichten geniessen. Vom Regen wurden wir verschont, dafür kam während dem Aufstieg zum Belchen der Nebel in dichten Schwaden vom Tal hoch. Bald montierten wir den Regenschutz gegen die Feuchtigkeit des Nebels. Je höher wir stiegen um so kühler wurden die Temperaturen. An exponierten Stellen wo der Wind blies wünschte ich mir eine wärmende Mütze.
Den Belchengipfel liessen wir wegen fehlender Sicht aus, stattdessen suchten wir das Gasthaus auf. Wir staunten nicht schlecht über die volle Gaststube. Bei dem Wetter! Bis wir feststellten: die meisten sind mit der Gondelbahn gekommen.
Wir sind mit unseren grossen Rucksäcken die Exoten. Die Westwegler lassen heutzutage das Gepäck transportieren. Die ganze Wanderung wird organisiert angeboten von der Übernachtung über das Vesperpaket bis eben zum Gepäcktransport. Man muss nur noch laufen.
Während dem Abstieg vom Belchen kamen uns doch noch einige Wanderer entgegen. Auch wurden wir einige male überholt und es ergaben sich Gelegenheiten für kurze Gespräche. Nach und nach lichtete sich der Nebel, es gab doch noch einige schöne Aussichten. Auf dem Wiedener Eck schritten wir durch das zweite Tor und mussten das natürlich bildlich festhalten. Sogleich wurden wir von Tagesausflüglern als Westwegler erkannt und angesprochen. Für lacher sorgte mein Ausspruch beim Anblick vom Dorf Wieden: och do müese mer abe und morn wieder do ufe laufe. Nun waren wir endgültig als Schweizer enttarnt.
Bald erreichten wir unser Quartier, abwärts gehts halt schneller.
Nach dem Zimmerbezug reservierten wir uns erfolgreich die nächsten zwei Übernachtungen. Wir müssen doch nicht biwakieren.
17.9.15, Westweg 4. Tag.
Heute morgen goss es wie aus Kübeln. Dazu gab es Sturmwarnung auf Höhen über 1000 Metern. Die Entscheidung heute nicht zu wandern war absolut richtig. Wir beneideten die anderen Wanderer die ihr Programm durchzogen nicht. Bei solchen Verhältnissen über der Hochblauen zu gehen ist bestimmt nicht harmlos.
Wir verbummelten den Vormittag im Berggasthof, genossen den restlichen Lachs vom Frühstücksbuffet und die Wirtin brachte uns ein Glas Sekt dazu. Dies sei übrig geblieben, wir sollen es uns schmecken lassen.
Am Nachmittag fuhren wir mit dem Bus ins Tal bis nach Schopfheim. Von dort hatten wir besseren Telefonempfang und konnten so die Übernachtung für morgen Abend reservieren. Die Reservation für Samstag im Gebiet Feldberg klappte nicht. Alle angefragten Häuser sind für das Wochenende ausgebucht. Da müssen wir uns etwas einfallen lassen.
Donnerstag, 17. September 2015
16.9.15, Westweg 3. Tag.
Nachdem ich gestern Abend resigniert mein Handy zuunterst im Rucksack verstaut habe, versuche ich nun über Heiners Gerät den Blog aktuell zu halten.
Vielleicht klappts ja.
Heute morgen erhielten wir wiederum ein sehr grosszügiges Frühstück. Da wir nicht alles zu verzehren vermochten, brachte die Schlummermutter Plastikbeutel um die Resten einzupacken.
Bei leichtem Nieselregen marschierten wir regendicht verpackt los. Laut Wettervorhersage sollte es heute bewölkt sein, gegen Abend aufkommende Windböen und dann erst Regen. Sollte.
Die ersten dreieinhalb Kilometer war 'lockeres Einlaufen' zurück zum Hexenplatz, wo wir gestern Abend den Westweg verliessen.
In der Schutzhütte, im Trockenen, zogen wir eine Zwischenschicht aus. Der Aufstieg zum Hochblauen versprach laut Höhenprofil eine schweisstreibende Angelegenheit zu werden. Dazu noch die Regenkluft, jupiii!
Ja, dieser Aufstieg durch den Nikolauswald hatte es in sich: auf 2,5 km kamen 320 Höhenmeter. Gegen Ende des Aufstiegs blies der Wind immer stärker. Aber welche Überraschung: das Restaurant war entgegen aller Aussagen geöffnet. Wegen Umbau bloss in einer kleinen Selbstbedienungsversion, aber wir konnten trocken und windgeschützt einen heissen Kaffee und ein Stück Käsekuchen geniessen. Derweil heulte draussen der Wind und blies dunkle Regenwolken vorbei. Wir waren froh, während dem heftigsten Regenguss im Trockenen zu sitzen.
Der Abstieg auf der anderen Seite war nicht ganz so steil und zu unserer Erleichterung konnten wir nach und nach die Regenmontur ausziehen. Es gab sogar einen ganz angenehmen Nachmittag mit schönen Ausblicken über den Schwarzwald bis zu den Alpen.
Die Kilometer bis zum Übernachtungsplatz im Haldenhof zogen sich noch ordentlich in die Länge. Da wir lange gebummelt hatten, Wetterspiele und Aussicht genossen hatten, mussten wir uns zum Schluss beeilen um vor der Dämmerung unser Ziel zu erreichen.
Dienstag, 15. September 2015
Defektes Gerät!
15.9.15, Westweg 2. Tag.
Zuerst ging es viele unregelmässige Treppenstufen hoch, dann durch imposante Felsformationen. Wir blieben nicht nur zum Luft holen stehen, sondern auch zum schauen, staunen, betrachten und fotografieren.
Nach vier Kilometern erreichten wir Kandern. Dieses Töpferstädtchen war uns schon von der Ferienwoche mit den Enkelkindern im Sommer bekannt. Heute jedoch herrschte emsige Betriebsamkeit. Über das Wochenende und Montag war das Jahresereignis: Budenfest. Eine Passantin meinte: schade, dass ihr das verpasst habt. In jedem Jahr ist es DAS Ereignis in Kandern. Aber es findet nächstes Jahr wieder statt, ihr müsst halt dann nochmal kommen.
Bei der Tourist-Info wollten wir uns Auskunft für mögliche Übernachtungsplätze holen. Das heutige Tagesziel wäre der Blauen gewesen. Gestern erfuhren wir, dass der Berggasthof seit längerem geschlossen ist.
Wegen Krankheit geschlossen stand auf den Zettel an der Tür des Verkehrsamtes. Informationen könne man nebenan im Büro der Volkshochschule bekommen. Noch während wir uns berieten, ob wir einfach weiter und später von unterwegs telefonieren wollen, wies uns ein älterer Herr auf die Tür der VHS. Beinahe wollte er uns schieben. Lachend folgten wir dem Hinweis und wurden drinnen freundlichst empfangen. Hilfsbereit und zuvorkommend telefonierte die Sekretärin um uns einen Übernachtungsplatz zu sichern.
Nach Kandern begann der Anstieg zur Schutzhütte 'Häslerköpfle' die einen schönen Blick über Kandern bietet. Von dort geht es über den Mohrensattel und dann immerzu bergauf zur Ruine Sausenburg und auf schönen Wegen weiter durch einen Fichten-Hochwald. Öfters bestaunten wir mächtige, ausladende Eichen.
Der gut beschilderte Westweg endete für uns heute beim 'Hexenplatz'. Von dort stiegen wir hinunter ins Dorf Marzell und auf der anderen Seite wieder hoch bis zum Gästehaus Langer. Herzlich wurden wir begrüsst und umsorgt. Frisch geduscht durften wir uns in die gute Stube setzen und erhielten sogar einen kleinen Imbiss ..... weil es im Ort sonst gar nix mehr gibt.
Montag, 14. September 2015
14.9.15 Westweg 1. Tag.
Um der Betriebsamkeit und dem Redeschwall meines Angetrauten zu entgehen steuerte ich zuerst zwei Stockwerke tiefer die Kaffeemaschine an. Enkelin Lianna sass bereits vor dem Frühstück. Bis meine Kaffeetasse leer war wurde oben unter dem Dach das Feld geräumt, Heiner und ich vertauschten die Plätze, jetzt hatte ich Ruhe um meine sieben Sachen zu verstauen.
Bald galt es Abschied zu nehmen und zur Bahnstation zu eilen. Ja, eilig wurde es tatsächlich! Als wir über die kleine Brücke kamen, fuhr auf der anderen Strassenseite die Waldenburger Bahn in die Haltestelle. Die letzten Meter mussten wir im Laufschritt zurücklegen.
Bis Riehen Grenze hatten wir genug Zeit um uns zu erholen.
WB, Zug und Tramverbindungen klappten wunschgemäss, so konnten wir um 11 Uhr an der Grenze mit unserer Wanderung beginnen. Bis da hatten wir schönes Wetter und Sonnenschein. Aber es ist wie auf dem Jakobsweg: das Wetter findet draussen statt. Nach den ersten Kilometern der Wiese entlang mussten wir bereits den Regenschutz auspacken. Dieses Mal haben wir jedoch einen Schirm dabei und bei solchen Gewitterspritzern reicht das alleweil. Dafür brauchten wir ihn heute mehrmals.
In Tumringen nutzten wir einen Regenguss für einen Kaffeehalt. Ideal vor dem Aufstieg zur Burg Rötteln konnten wir uns mit einem Stück Aprikosenkuchen stärken. Danach gings erstmals bergauf! Unterhalb der Burg konnten wir bei unserem ersten Westwegtor einen Stempel fassen. Bis Pforzheim sollten wir zwölf solche Tore durchschritten haben.
In der Burganlage und Restaurant war Ruhetag. Das störte uns nicht sehr, wir hatten unseren Lunch dabei und waren froh, dass man die Toiletten trotz Ruhetag benutzen durfte.
Bevor wir weiter marschierten reservierte Heiner per Telefon ein Zimmer für heute Abend.
Die Burganlage verliessen wir durch die obere Pforte und gelangten so schnell in den Wittlinger Märchenwald. Dieses Gebiet ist vor allem für Geocacher interessant. Alle andern geniessen den Wald auf schönen Spazierwegen.
Bei einer Abzweigung kreuzten wir die ersten Westwegler. Eine Gruppe von vier Personen die im letzten Jahr die erste Hälfte und heuer die zweite Hälfte erwandert haben.
Einige Zeit später trafen wir eine Westweglerin die ebenfalls das ganze Gepäck, inklusive Zelt selber trug. Scheinbar lassen viele ihr Gepäck transportieren.
In Wollbach gab es nochmal einen Kaffeehalt mit Zwetschgenkuchen. Der weitere Wegverlauf führte uns zwischen Feldern und Rebbergen durch und hier passierte es: Heiner rutschte auf einem nassen, matschigen Fleck aus und stürzte samt Rucksack vor meine Füsse. Glücklicherweise ausser einem blauen Knie und etwas angeknackstem Ego nix passiert.
Die letzten Kilometer bis Hammerstein legten wir trotz drohenden Regenwolken und auffrischendem Wind in gemächlichem Tempo zurück.
Freitag, 11. September 2015
11. 9. 15, Nottwil
Heiner und ich benutzten die Tage hier natürlich auch zum wandern. Vorgestern eine kleine Rundwanderung nach Buttisholz, gestern eine grössere Wanderung rund um den Sempachersee. Das Wetter war ideal, wir schnürten die hohen Wanderschuhe und packten die grossen Rucksäcke mit allerhand Ballast. Es sollten ja Testläufe für die nächsten Wochen werden.
Wir wollen uns wieder auf grosse Wanderschaft begeben.
Im Frühling, während unseres Aufenthaltes in Lörrach, stiessen wir bei einigen unserer Wanderungen auf den Westweg. Nach vielen Recherchen und hin und her diskutieren entschieden wir: zwischen 'Befreiungsoperation' von Simon und Taufe von Aurel bleibt gerade genug Zeit um den Westweg von Pforzheim nach Basel zu erwandern. Und da wir immer alles etwas anders machen müssen, laufen wir in der Gegenrichtung. Wir starten am Montag in Basel und marschieren so weit die Füsse tragen. Ende September und 285 Kilometer später sollten wir den Schwarzwald durchquert und Pforzheim erreicht haben.
Heute haben wir die endgültige Marschpackung erstellt. Die Vorfreude ist gross und etwas Zweifel wegen den bevorstehenden Strapazen gehören dazu.
Morgen fahren wir wieder ins Baselbiet wo unser rollendes Heim bis zu unserer Rückkehr stehen bleibt.
Ab Montag werde ich unseren Blog nach Möglichkeit wieder täglich füttern.
Liebe Grüsse und bis bald.
Samstag, 5. September 2015
5.9.15, Daheim
Niemand wusste von unserer Absicht. Wir verbrachten mit Schwiegertochter und Enkel einen gemütlichen Nachmittag in Versailles. Erfuhren so nebenbei die Eckdaten vom geplanten Fest und schon stand unser Entschluss fest. Am Tag darauf umfuhren wir Paris grosszügig und lenkten unser Fahrzeug Richtung Schweiz. Unterwegs übernachteten wir in Troyes und in Besancon. Troyes hat uns total überrascht. Nie zuvor hatten wir von dieser Stadt gehört die mit schönen, gepflegten Fachwerkhäusern besticht. Wir waren begeistert. Auch Besancon am schönen Doubs ist eine Besichtigung wert.
Die Überraschung bei unserem Erscheinen am Geburtstagsfest bei Simon war perfekt.
Nun geniessen wir noch einige Tage die heimische Umgebung.