Sonntag, 5. August 2012

Der letzte Stein!


Der heutige Bannstein ist der letzte vom Wettbewerb.
Die Wanderung zu diesem Stein begann beim Bubendörfer Bad und führte über den Murenberg dem Schloss Wildenstein zu.
Eigentlich wollten wir unsere Regenponchos testen, vergangene Woche gab es ja keine Gelegenheit dazu.
Trotz Regenmeldung wurde der Tag aber immer Sonniger und schliesslich kamen wir sogar ins schwitzen. Nicht weil wir so feste suchen mussten, sonder weil es so richtig schwülwarm wurde.


 Irgendwo unterwegs konnten wir den letzten der zwölf Stempel eintragen. Es war eine richtige "Völkerwanderung" zu diesem Stempelkasten. Auf der ganzen Siebentägigen Tour haben wir nicht so viele Wanderer angetroffen wie heute.
Nach der "Pflicht" folgt die "Kür" .....
Ein schöner Spaziergang durch den historischen Eichenwald zum Schloss Wildenstein. Heute war das Beizli offen. Was haben wir letzte Woche gelernt? Jede Gelegenheit ergreifen.

Durch den Wald und Bubendorf marschierten wir wieder dem Ausgangspunkt zu.

Mittwoch, 1. August 2012

Sieben Tage Trekking

Bericht von unserer siebentägigen Wanderung auf den Baselbieter und Solothurner Jurahöhen.

Samstag, 28.07.12, Tag 1, Häfelfingen - Langenbruck (Oberdorf) Autorin: Madeleine
(Datum auf Fotos nicht als "echt" anerkennen ...)
 

Wir sind um 10.00 Uhr zu Hause losmarschiert. Erstes Ziel: Hauenstein. Kaffeepause und ev.  Kuchen. Dieser Gedanke war Ansporn für die steile Passage auf der alten Passtrasse. Pech für uns, es war alles geschlossen. Entweder Siesta bis um fünf oder Beizensterben. Die Besitzerin vom Broki hatte Mitleid und so bekamen wir trotzdem noch einen Kaffee. Gestärkt machten wir uns an den Aufstieg Schmutzberg und Challhöhe. Nächstes Ziel: Restaurant Chall.
Beim Schmutzberg überlegten wir kurz, ob wir beim Hof unterstehen und das drohende Gewitter abwarten sollen. Schwarze Wolken hingen Talabwärts, es sah beängstigend aus. Eilig strebten wir dann doch dem Bergrestaurant zu, blieben aber enttäuscht vor verschlossener Tür stehen. Betriebsferien. Leicht deprimiert strebten wir  wieder bergwärts dem Wald zu. Bei der nächsten Sitzgelegenheit machten wir eine Pause. Verpflegung hatten wir ja genügend dabei. Das Gewitter entlud sich nicht in der Belchenregion, wir wurden nur vom Schwitzen nass. Dafür wurden wir von den Bremsen kräftig gepiesackt. Bei einer Waldhütte, kurz vor  Kilchzimmersattel, kochten wir eine warme Mahlzeit.

Nach dieser gemütlichen Rast führte der Weg über den Dürstel nach Langenbruck, wo wir in Anbetracht des Wetterberichts ein Zimmer suchen wollten. Pech für uns: Betriebsferien und Beizensterben liessen uns wieder mit langen Gesichtern auf der Strasse stehen. Zelt ist bei einer solchen Gewitterstimmung keine gemütliche Alternative. Retter in der Not war unsere Tochter. Sie bot uns ihr Sofa als Schlafgelegenheit und machte erst noch Taxidienst.


Sonntag 29.07.12, Tag 2, Oberdorf – Naturfreundehaus Passwang   (Autor: Heiner)

Nach einer guten Körperpflege am Abend (Duschen und einreiben diverser Mittel gegen Muskelkater und anderen Beschwerden) hatten wir einen guten tiefen Schlaf (ähh, d Frau isch 3 mol Umegeischteret). Um 9.00 Uhr standen wir auf, als Leben im Haus erwachte. Nach Funktionskontrolle aller Körperteile, gab es ein gutes Morgenessen mit Lachs.                                  
Nach erstellen der Marschbereitschaft  machten wir uns in Begleitung der Fam. Mundschin auf den Weg nach Waldenburg. Erstes Ziel: Waldweid. Der Aufstieg war Steil und Steiler und wurde noch Steiler,
(es haben uns die Schnecken überholt ...)doch die Aussicht auf eine warme Suppe in der SAC Hütte zog uns auf den Berg. Die Rast tat gut und so zogen wir weiter zur Hinteren Egg, dem höchsten Punkt  im Baselbiet und über das Chellechöpfli weiter Richtung Passwang. 



Das zweite Ziel Naturfreundehaus Passwang  erreichten wir über wunderschöne Jurahöhen, Weiden und schmale Felsenwege. Dort angekommen freuten wir uns auf einen Kaffe, Übernachten war aber leider nicht möglich, da der Hüttenwart um 18.00 Uhr schloss. Montag und Dienstag ist Ruhetag. Wir bekamen aber die Erlaubnis auf dem Platz hinter dem Haus unser Zelt aufzuschlagen. Mit einem feinen Apéro war die Zeit bis zum Nachtessen schnell überbrückt. (Unser Spritkocher funktioniert bestens)

Montag, 30.07.12, Tag 3, Passwang – Bergrestaurant Erzberg (A: Ma)

Die helle (fast) Vollmondnacht bescherte mir eine unruhige Nacht. In den frühen Morgenstunden kam ein böiger Wind auf, so dass man im Zelt immer auf die ersten Regentropfen horchte. Allfällige Regenwolken wurden aber  vertrieben.
Gemütlich genossen wir unser Frühstück im Sonnenschein. Nach aufräumen und packen ging es weiter auf wunderschönen Wanderwegen.



Unsere Perskindol gepflegten Beine und die gut eingecremten Füsse funktionierten beinahe Einwandfrei. Noch vor der  Mittagszeit kamen wir an einem angeschriebenen Haus vorbei. Die Erfahrung hat uns schon gelehrt: solche Gelegenheiten muss man ergreifen! Kaffee und Kuchen kann man auch vor dem Mittagessen geniessen. Danach marschierte es sich fast von allein.
Während der Mittagsrast klebte ich beim linken Grosszehenballen ein Blasenpflaster. Diese Druckstelle wollte ich nicht zu einer schmerzhaften Blase anwachsen lassen. 

                                                                          
Auf diesen Jurawanderwegen, viele kennen das, muss man immer wieder Zäune überwinden. Drehkreuze, Metallgatter oder Spitzkehren aus Holz mit STACHELDRAHT! Was für den leicht bekleideten Wanderer kein Hindernis ist, beschert mit einem gefüllten Tagesrucksack bereits eine kleine Akrobatikeinlage. Wir haben Fernwandererausrüstung …. Heiner’s Rucksack mit Zelt, Wasser und Verpflegung für einige Tage (es gibt wenig bis gar keine Einkaufsmöglichkeit) wiegt etwa 18 kg, meiner ist mit der mobilen Küche nur zwei Kilo leichter. Unsere Körperverrenkungen sollte man filmen! Heiner’s  Gefluche nach dem Hängenbleiben besser nicht :-/
Mitten im Nachmittag erreichten wir das wunderschön gelegene Bergrestaurant Erzberg. Vor dem Haus genossen wir das wohlverdiente Panaché.


Hier wollten wir gerne bleiben. Ich erkundigte mich nach Übernachtungsmöglichkeit. Da es keine Gästezimmer hatte, bekamen wir Schlafgelegenheit auf dem Sofa im Spielzimmer. Sehr gerne ergriffen wir diese Möglichkeit, zudem musste ich weder Znacht kochen noch Frühstück bereiten. Man (Frau) soll die Ferien eben geniessen!

Dienstag 31.07.12, Tag 4, Vorder Erzberg – Hohe Winde (A: Ma)

Nach einer ruhigen und sehr erholsamen Nacht bekamen wir ein leckeres Frühstück vorgesetzt. Hobelkäse, Bärlauchmutschli und feines Brot, dazu Butter und Konfitüre. Diese Adresse merken wir uns und bei entsprechender Gelegenheit besuchen wir diesen Ort wieder. Wir wurden so liebevoll verwöhnt. (Danke Maja!).
Nach packen und Abschied machten wir uns langsam  an den Aufstieg zur Hohen Winde. Mehr wollten wir an diesem Tag nicht wandern. Die Gegend ist wunderschön, die Aussicht ebenso, dazu diese Ruhe. All das wollten wir den ganzen Tag geniessen. Vom Aussichtspunkt sieht man bis ins Elsass und in den Schwarzwald. 
Wir bezogen bei der Skihütte „Quartier“, kochten ein nahrhaftes Zmittag, machten Siesta,


schrieben Tagebuch und  bereiteten das „Grillfeuer“ vor (wir konnten Bauernbratwürste erstehen).
Nach dem Nachtessen fassten wir unsere Pullover und Jacken und machen uns auf zur Hohen Winde.

Der Name kommt wohl nicht von ungefähr. Offenbar ist es auch ein beliebter Startpunkt für Hängegleiter.
Mit fortschreitender Dunkelheit kamen auch noch einige andere Leute, die das Feuerwerk sehen wollten. Wir hatten beste Sicht auf das Laufener Feuerwerk und anschliessend (etwas weit entfernt) auf das Basler Spektakel. 
Anschliessend bezogen wir unser Biwak. Mit dem Rauschen des Windes in den Bäumen und dem Blick zu den Sternen schlummerten wir ein.

Mittwoch, 01.08.12, Tag 5, Hohe Winde - Grindel (Laufen) A: He

Am Morgen um 6.00 Uhr weckte uns der Sonnenaufgang. Ein wunderschöner Tag, ohne Wolken gab den Blick bis zu den Alpen frei.



Nach Morgenkaffee und Müesli mit Milchpulver (:-)) packten wir unsere Sachen und stiegen ein letztes Mal zur Hohen Winde auf. Über Kuhweiden und durch Wald marschierten wir dem Welschgätterli zu. Mal ging es abwärts dann wieder aufwärts, meistens durch Wald auf schmalen Pfaden. Doch unser Trinkwasser wurde plötzlich knapp. Auf diesen Hügeln und Kreten gibt es kein Wasser. Plötzlich eine Schild: Geisskäse zu verkaufen, 5 Min. Dieser Umweg war es wert, konnten wir doch auch noch Wasser beziehen, einen Schwatz halten und feinen Geisskäse kaufen. Beim Mittagshalt verzehrten wir den eben gekauften weichen Geisskäse und ein Büchsli Fleischkäse (vom Simon). Danach musste Frau ihre Haare waschen und schwups war wieder Wassernotstand.
Zum Welschgätterli wurde der Pfad immer Felsiger und glich einem Bergweg.



Glücklich und ohne Sturz angekommen entschieden wir uns für einen kürzeren Weg Richtung Fringeli, was mit Folgen verbunden war. Nach der nächsten Bergbeiz, die natürlich geschlossen war, marschierten wir direkt gegen Grindel. (Somit war klar: die Richtung ist definitiv nicht mehr gegen Delémont)
An der örtlichen Bundesfeier genhmigten wir uns einen Kaffee und erkundigten uns nach Übernachtungsmöglichkeit. Oh weh, das wird wohl erst in Wahlen oder Laufen möglich. Also, auf nach Laufen. Das Postauto war eben weg, das Nächste geht in einer Stunde. Also warten . Dann kommt es endlich ... und fährt an uns vorbei! Ein sehr hilfsbereiter Passant bemerkt dies und sprintet zur nächsten Haltestelle,wir so gut es geht hinterher. Es gibt eben noch hilfsbereite Menschen. Ein junger Mann von Grindel bot uns sogar Couchsurfen an.
Endlich in Laufen fanden wir ein Hotelzimmer. Also stiegen wir im Hotel Central ab, nicht eben günstig, dafür mit Duschgelegenheit im Zimmer. Ein ereignisreicher Tag ging zur Neige bei einem guten Nachtessen im Städtli Laufen.



Donnerstag, 02.08.12, Tag 6, Laufen - Reinach A: Ma

Nach einer sehr erholsamen Nacht und einem gemütlichen, ausgiebigen Frühstück studierten wir die Karte. Wo soll es weiter gehen? Nach einem kurzen Telefonat mit unserem Sohn stand die Route fest. Heute geht es über Zwingen, Blauen, durch die Äescher Reben und schliesslich mit dem Tram bis Reinach. Auf dem Zeltplatz findet sich immer ein Plätzli für ein Zweierzelt. Morgen gehts dann der Birs entlang bis Basel. Wir sind als Couchsurfer bei Simon angemeldet.
Auch die heutige Tagestour war mehrheitlich schön.  Mühsam wird es nur, wenn man durch Wohngebiet auf Teerstrassen wandern muss. Da spürt man sehr schnell die Gelenke und die Füsse. Von Laufen bis Zwingen war es keine attraktive Strecke, dann folgte ein steiler Aufstieg bis Blauen. Von dort aus konnten wir einige Kilometer auf der Via Jura wandern. Auf dem Blattenpass verliessen wir die Via Jura und schlugen den Weg Richtung Äesch ein. Durch die Reben kamen wir nochmal tüchtig ins schwitzen. Guter Wein braucht halt möglichst viel Sonne, folgedessen liegt ein Rebenweg an der Sonne.
Die Teilstrecke Äesch - Reinach legten wir per Tram zurück, die Müdigkeit machte sich langsam bemerkbar. Wir waren schliesslich seit sieben Stunden unterwegs.

Schliesslich stand das Zelt und die Sucherei nach Kochgeschirr und Futtersack konnte beginnen.
Bald umgab mich der Duft von Risotto con funghi. Mein Angetrauter konnte kaum warten , bis es endlich gar war. 
Na ja, mit der Menge treffe ich immer noch daneben. Unsere Nachbarn (zwei junge Männer aus Holland) waren dankbare Abnehmer des zu viel gekochten.
Schliesslich hiess es noch: Tagebuch schreiben bis ich in der Dunkelheit die Tasten nicht mehr fand und Heiner mit der Taschenlampe leuchten musste.


Freitag, 03.08.12, Tag 7, Reinach - Basel  A: Ma
Die Nacht verlief nicht ganz so erholsam wie wir uns das nach dem langen Marsch vom Vortag gewünscht hätten. Der Campingplatz liegt direkt neben einem grossen Tennisplatz mit Clubhaus (Es lief direkt hinter uns bis ca. 11.00 Uhr ein Match), was aber weitaus unangenehmer war, ist die unmittelbare Nähe der Autobahn.
Das Rauschen der vorbeifahrenden Autos riss die ganze Nacht nicht ab.
Am Morgen kamen wir nur langsam auf Touren, bis alles erledigt war und wir aufbrechen konnten war schon 10.00 Uhr vorbei. Schon lange wollte ich auf dem Birs-Uferweg wandern, wurde aber anfänglich von der Geräusch und Geruchkulisse enttäuscht. Etliche Kilometer begleitete uns das Rauschen der Autos von der Autobahn und die Kläranlage gab den Geruch dazu! Ach was waren doch die letzten Tage erholsam diesbezüglich.
Irgendwann wurden die beiden störenden Begleiterscheinungen schwächer und schon wurde der Wunsch nach einem angeschriebenen Haus stärker. Wir näherten uns Münchenstein. Wo hat es dort eine schöne, gemütliche Oase? Richtig, die ehemalige Grün 80. Im Restaurant Seegarten stärkten wir uns für die letzten Kilometer.

Am frühen Nachmittag erreichten wir Basel. Auf dem Weg durch die Stadt gab es noch Fototime beim Münster.


Bei unserem Couchsurfing Host herrscht Baustelle im Hof. Aber drinnen war es top gemütlich und wir konnten schlafen wie die Murmeltiere. Nach einem ausgiebigen Frühstück (danke Désirée und Simon) machten wir uns auf den Weg zum Bahnhof. Mit dem Zug ging es wieder zurück ins obere Baselbiet.


Ein letztes mal schwitzen und ächzen auf dem steilen Fussweg von der Haltestelle Rümlingen zum Hof Horn. Dann noch 20 Minuten gemächliches "Auslaufen" und die Heimat hatte uns wieder.